Joachim Propfe

Stimmen aus der Malerbranche

Schreibkunst an der Wand

Joachim Propfe studierte nach seiner Ausbildung zum Maler und Lackierer Farbdesign an der Fachhochschule Hildesheim-Holzminden. Der Bereich Schrift und Kalligrafie war so faszinierend, dass die Kalligrafie für Propfe gleichberechtigt neben die Farbe als Gestaltungsmedium trat. Heute arbeitet er freiberuflich als Schriftkünstler und Farbdesigner in Braunschweig, sowie als Seminarreferent für unterschiedlichste Firmen.

Mit Kalligrafie anspruchsvolle Kunden begeistern 

Mit kreativen Vorschlägen zur Raumgestaltung punkten Maler bei ihren Kunden. Zahlreiche Möglichkeiten, Räumen das i-Tüpfelchen aufzusetzen, bietet die Kalligrafie – die Kunst des „Schönschreibens“. Experte auf diesem Gebiet ist Diplom-Designer Joachim Propfe – malerpraxis.de erklärte er, wie Maler am besten vorgehen.

Welches sind die wichtigsten Argumente, mit denen Maler ihren Kunden die Kalligrafie schmackhaft machen können?

Der Einsatz von Schriften macht es möglich, bei der Wandgestaltung über das Dekorative hinaus zu gehen und eine Botschaft zu vermitteln. Durch die Wahl eines Lieblingstextes schaffen Maler etwas Einzigartiges, mit dem sich der Kunde sehr stark identifizieren kann. Dabei gibt es keine Einschränkungen – die Kalligrafie kann in allen Räumen eingesetzt werden und verleiht jeder Wand das gewisse Etwas.

Wie geht ein Maler am besten an das Projekt heran?

Ich empfehle zunächst, nur Schriften anzubieten, mit denen man schon Erfahrung hat, die man gut umsetzen kann. Gemeinsam mit dem Kunden wird dann eine Schriftart festgelegt und die Schriftgröße ausgewählt. Dabei ist wichtig, dass sie zur Länge des Textes und den Raumproportionen passt. Im durchschnittlichen Wohnraum genügt eine Größe zwischen 2 und 5 cm, Initialen können 10 bis 20 cm groß sein. Anschließend den ausgewählten Text zeilenweise im Maßstab 1:1 auf Papierstreifen (z. B. feine Raufaser oder Makulatur) vorschreiben. So lässt sich ermitteln, ob Schriftgröße und Flächengröße miteinander harmonieren. Außerdem kann der Text noch einmal Korrektur gelesen und eventuell korrigiert werden.

Welche Tipps haben Sie für die Umsetzung?

Maler sollten genügend Zeit einplanen. Denn eine Kalligrafie auszuführen braucht Geduld und Muße. Die vorgeschriebenen Schriftzeilen werden am besten mit Klebeband auf der Wand befestigt, so kann man überprüfen, ob der Text den Vorstellungen entsprechend wirkt. Falls nicht, kann die Textanordnung so lange verändert werden, bis sie dem Kunden gefällt.

Sitzt der Text richtig, markiert man die Zeilen mit einem weichen Bleistift (am besten ohne Druck auf den Stift, damit die Linien so dünn wie möglich werden und leicht wegradiert werden können) und zieht mit einer Wasserwaage die Linien. Wichtig ist es, geeignete, hochwertige Pinsel zu verwenden, da auch von ihnen die Qualität der Arbeit abhängt. 

SchreibKunstRäume – Kalligrafie im Raum

Die traditionsreiche Kunstform der Kalligrafie ist auch ein Mittel der Wand- und Raumgestaltung. Kunstvoll eingesetzt, kann sie sowohl die Wirkung des Raumes als auch die des Textes steigern und vertiefen. Im Buch „SchreibKunstRäume – Kalligrafie im Raum“ zeigt Schriftkünstler Joachim Propfe 26 Projekte aus ganz unterschiedlichen Räumen (privat, öffentlich, gewerblich). Neben der Darstellung des fertigen Projektes im Ganzen und im Detail zeigen Skizzen und Wandmuster den Entwurfs- und Arbeitsprozess.

Übrigens: Joachim Propfe bietet neben Raumgestaltungs- und Farbseminaren auch Seminare zum Thema Wandgestaltung mit Schrift an.

Zum Seminarprogramm

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