Um die „Zukunft der Tapete“ ging es am 25. April 2024 im Rahmen einer Podiumsdiskussion auf der FAF Farbe Ausbau & Fassade in Köln. Die Initiative „Deutschland tapeziert“ organisierte die Diskussionsrunde für das FAF-Forum u.a. mit Vorständen des Maler- und Tapetenverbands sowie der Raumausstatter-Branche.
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So viel steht fest: die Tapete hat eine Zukunft und sie spielt nach wie vor eine wichtige Rolle in der Raumgestaltung, und zwar in allen Bereichen. Ob Privatoder Objektgeschäft, alle Teilnehmer bestätigten, dass sämtliche Arten von Wandbelägen, insbesondere hochwertige Tapeten aus der klassischen Produktion als auch aus dem Digitaldruck, ein relevanter Einrichtungsgegenstand bleiben. Diese erfahren mehr und mehr Zulauf, sodass die Tapetenhersteller gar von einer neuen Trendwelle sprachen, die sich insbesondere bei den Mustertapeten zeigte, sowie bei Tapeten mit Funktion.
Bei der Verarbeitung dieser Produkte würde häufig unterschieden: Hochwertige Tapeten mit Features, wie z.B. Lehmoberflächen, Wärmedämmung oder LEDIntegration sowie fugenlose Tapeten, verlangten nach einem Profi. Ganze Wohnkonzepte würden vom Raumausstatter ausgearbeitet. Ebenfalls ein Fakt: die Heimerker-Fähigkeiten junger Verbraucher ginge zurück, auch wenn Möbel-Hacks und DIY-Dekorationsideen auf Social Media seit der Pandemie sehr beliebt seien. Maler/Tapezierer könnten sich mit hochwertigen Tapezierarbeiten positionieren, einen Marktvorteil erzielen und Umsatz erwirtschaften. Die Wünsche der Maler an die Hersteller wurden klar formuliert. Aufgrund der großen und teils unübersichtlichen Angebotsvielfalt sei eine fundierte, zufriedenstellende Kundenberatung oft schwierig. Neue Marketingideen, Verkaufsgespräche, die Emotionen wecken, Tapezierseminare für anspruchsvolle Produkte, eine bessere Strukturierung der Karten und ein intensiver(er) Dialog von Anwendern und Herstellern könne die Zusammenarbeit hingegen vertiefen und den „Spaß“ an der Tapete neu entfachen.
Auch spielten Abrechnungskonzepte im Hinblick auf Beratung und Umsetzung eine Rolle. Ein wichtiger Aspekt sei zudem die Trennung der Sortimente. Viele Hersteller bieten unterschiedliche Sortimente an: für den Verbraucher über den traditionellen Einzelhandel sowie online zu erwerben und für den Profi mit anspruchsvollen Produkten und entsprechender Beratung über den Großhandel.
Zu Frustration führte die Tatsache, dass Verbraucher die Kollektionen einfach online bestellen könnten und der Profi gar nicht erst zum Zug kommt. Der beziehe die Produkte nach wie vor überwiegend im Großhandel oder von den Herstellern direkt. Ein interessanter Aspekt und eine weitere Chance für die Tapete seien neue Flächen: Tapete im Bad ist stark im Kommen und wird immer beliebter. Böden, Fassaden, sogar Swimming-Pools könnten mit Tapete ausgestattet werden.
Maler, Raumausstatter und Hersteller waren sich auch beim Thema Nachhaltigkeit einig und bestätigten die zunehmende Nachfrage für Produkte und Herstellungsprozesse mit Blick auf die Umwelt. Auch wenn derzeit das Design noch im Vordergrund stünde – Architekten, junge Verbraucher und insbesondere der Öffentliche Sektor fragten verstärkt nach.
Der Verband der Tapeten e.V. bietet zu diesem Thema eine Dialogplattform, sodass die Branche die Standards für die Vliestapete festlegen kann. Aus dem Fachpublikum wurde das Thema Kunststoff in der Tapete angesprochen. Hier agierten die Hersteller transparent und böten für alle Artikel technische Informationsblätter an, die online abgerufen werden könnten. Gütezeichen wie RAL oder Blauer Engel geben zusätzliche Orientierung. PET-Fasern im Vlies liegen gar unter 10%. Abschließend zeigte sich die Runde zuversichtlich. Maler und Raumausstatter honorierten, dass die Hersteller den Austausch, wie hier auf der FAF, suchten und in zukunftsweisende Produktentwicklung investierten. Damit sei der Weg frei für die Zukunft der Tapete.
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