Die Basis für ein zufriedenstellendes Ergebnis von Tapezierarbeiten ist die Kontrolle der Beschaffenheit und die fachgerechte Vorbereitung des Untergrundes.
|
Die zu bearbeitende Fläche muss trocken, tragfähig, gleichmäßig saugfähig, sauber und glatt sein. Doch in der Praxis herrschen nur in den seltensten Fällen ideale Bedingungen. Darum werden Decken und Wandflächen zunächst genau geprüft, um weitere Arbeitsschritte einzuleiten.
Alte Tapeten sind grundsätzlich restlos zu entfernen. Wer dabei zeit- und kosteneffizient arbeiten will, greift zu speziell entwickelten Tapeten-Ablösern (z. B. von Metylan). Sie fördern eine schnelle Penetration und ermöglichen so ein einfaches Ablösen der alten Wandbekleidung. Wichtig: Waschbeständige Tapeten sowie gestrichene Raufaser sollten vorher perforiert werden.
Anschließend kann die genaue Untergrundprüfung beginnen:
Dunkle Verfärbungen auf Putz- oder Betonoberflächen deuten ebenso wie Schimmelpilze und Stockflecken auf Feuchtigkeit hin. Eindeutige Ergebnisse liefert die Folienprobe. Restfeuchte zeigt sich nach 12 bis 24 Stunden in Form von Kondenswasser hinter der Folie. Natürlich kann die Prüfung auch mit einem Feuchtigkeitsmessgerät durchgeführt werden, das einen Nachweis der Feuchtigkeitswerte – besonders in Grenzbereichen – liefert. Vor Beginn der weiteren Arbeiten muss der Untergrund in jedem Fall trocken sein.
Die Oberflächenfestigkeit lässt sich per Kratz- oder Druckprobe feststellen: Platzen bei mäßigem Druck mit einem harten, kantigen Gegenstand Teile der Oberfläche ab, ist der Untergrund meist nicht fest genug für eine Tapezierung.
Lässt sich beim Reiben mit der Hand über den Untergrund ein kreidender Abrieb feststellen, muss diese Fläche zunächst sorgfältig gereinigt und gegebenenfalls mit einem wasserbasierten Tapeziergrund verfestigt werden. Alte Dispersionsfarbenanstriche können mittels Klebebandtest auf ihre Tragfähigkeit geprüft werden.
Dazu einen Streifen Klebeband auf den Untergrund kleben, fest andrücken und mit einem Ruck abziehen. Bleiben am Band deutliche Anstrichteile haften, sollte der Anstrich entfernt werden.
Die Saugfähigkeit von Decken und Wänden wird durch eine Benetzung der Oberfläche mit Wasser getestet. Perlt das Wasser ab, handelt es sich um einen nicht oder nur schwach saugfähigen Untergrund. Nimmt der Untergrund das Wasser schnell auf bzw. verfärbt sich dunkel, liegt ein stark saugfähiger Untergrund vor. Nach dem Ergebnis dieser Prüfung richtet sich die weitere Vorgehensweise bei der Vorbehandlung (siehe Spachteln und Grundieren).
Glätte und Sauberkeit des Untergrundes lassen sich durch Streiflicht mit einer Handlampe überprüfen. Raue Untergründe müssen mit einer geeigneten Spachtelmasse geglättet werden.
Zum Füllen und Verschließen von Vertiefungen sowie Fugen in Betonfertigteildecken oder Gipsplatten eignen sich Gipsspachtelmassen (z. B. Metylan RenoMur Innenspachtel ) am besten.
Auf schwierigen, nicht saugfähigen Untergründen, z. B. altem gestrichenen Glasgewebe, Latexplastik, Reibeputz, lackierten Oberflächen, Fliesen usw. bietet etwa die sofort einsatzbereite Dispersionsspachtelmasse Metylan RenoMur Fertigspachtel exzellente Haftung.
Zum Schließen gering dehnungsbeanspruchter Anschlussfugen z. B. an Fußleisten und Türrahmen sowie zum Reparieren von Ausbruchstellen an Ecken und Kanten, Verfüllen von Dübellöchern oder Einspachteln von Tapezierkanten und Eckprofilen liefern Dispersionsspachtel aus der Kartusche, wie der Metylan RenoMur Reno Spachtel optimale Ergebnisse.
Je nach Untergrundbeschaffenheit können verschiedene Grundierungen angewendet werden.
Verdünnter Kleister wird speziell zur Grundierung tragfähiger mineralischer Untergründe benutzt. Dazu zählen z. B. Betonoberflächen, Gipsfaserplatten sowie Maschinengipsputz. Durch das Vorkleistern wird die Saugfähigkeit reduziert und die nachfolgende Tapezierarbeit erheblich erleichtert.
Wasserbasierter Tapeziergrund verfestigt den Untergrund und reguliert die Saugfähigkeit vor dem Tapezieren, ohne dabei den Untergrund abzusperren. Vor allem Gipsplatten und leicht kreidende bzw. sandende Putzoberflächen sollten damit grundiert werden.
Bei durchscheinenden Wandbekleidungen, z. B. synthetischen Vliesen in hellgrundigen Dessins, muss ein farblich einheitlicher Untergrund hergestellt werden. Damit Farbtonunterschiede vom Untergrund später nicht durch die Tapete sichtbar sind, wird dieser mit einem pigmentierten Tapeziergrund grundiert.
Der Einsatz von Tapetenwechselgrund ermöglicht später ein müheloses, trockenes Abziehen von mehrfach gestrichener Raufaser sowie Papiertapeten.
Wer feststellt, dass der Untergrund Mängel aufweist, die Zweifel am Erfolg der Arbeiten aufkommen lassen, kann sich nach VOB/B § 4.3 teure Nacharbeiten ersparen. Er muss diese Zweifel seinem Auftraggeber vor Beginn der Arbeiten schriftlich mitteilen und begründen (Musterbrief siehe BFS Merkblatt Nr. 20).
Abonnieren Sie noch heute unseren kostenlosen Newsletter, der Sie regelmäßig mit nützlichen Neuigkeiten und Informationen zu unseren Produkten & Angeboten versorgt. Die Anmeldung dauert nur einen kurzen Augenblick. Selbstverständlich können Sie Ihr Abonnement jederzeit wieder kündigen.