Für die Beschichtung von Eisen und Stahl gibt es inzwischen hoch leistungsfähige 2K-Systeme auf Wasserbasis. Wichtig bei der Sanierung der Untergründe ist auch hier eine sorgfältige Vorgehensweise von der Schadensanalyse bis zur Endbeschichtung.
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Metalle werden im technischen Sinne in drei Gruppen unterteilt: Edelmetalle, Nicht-Eisen (NE)-Metalle und Eisen und Stahl. Mit letzteren wird der Maler bei der Neubeschichtung oder Sanierung am häufigsten konfrontiert, denn Eisen und Stahl sind in jedem Bauwerk - sichtbar oder unsichtbar - verbaut.
Sichtbar freiliegende Bauteile sind z. B. Leitungsmasten, Stahltreppen, Rohre, Fenster, Türen, Heizkörper oder Fassadenbekleidungen. Unsichtbar verbaut oder ummantelt sind Träger und Armierungsstahl. Alle diese Bauteile unterliegen der Gefahr der äußerlichen Veränderung oder Zerstörung durch Korrosion. Deutlich wahrnehmbar ist Korrosion als Rostbildung auf Eisen und Stahl. Rost ist ein Korrosionsprodukt, das bei atmosphärischen Einwirkungen entsteht. Es bildet sich bei Kontakt mit Luftfeuchtigkeit, im Wasser, bei Benetzung mit manchen wässrigen Lösungen sowie bei Erdkontakt.
Korrosion verursacht Milliardenschäden an Bauwerken, Bauteilen, Maschinen oder Fahrzeugen. Sie kann aber auch die Umwelt belasten und zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden. Deshalb ist es wichtig, dass sich der Maler der professionellen Sanierung dieser Schäden an Bauwerken oder Bauteilen annimmt und damit nicht nur für Werterhalt und eine hochwertige Optik, sondern auch für Sicherheit sorgt.
Mit steigendem Umweltbewusstsein verzeichnet der Anteil wasserverdünnbarer Beschichtungssysteme kontinuierliche Zuwächse. Nun mag man denken, dass wasserverdünnbare Materialien für korrosionsschützende Anstriche auf Metallen denkbar ungeeignet sind. Doch gerade für die Beschichtung von Eisen und Stahl gibt es unter den Lacken der Generation 2010 leistungsfähige Alternativen auf Wasserbasis, mit denen man hochwertige und extrem belastbare Oberflächen herstellen und dabei dem Bauteil zugleich einen sicheren Korrosionsschutz verleihen kann.
Die genaue Analyse des Schadensbildes ist die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Sanierung. Ist die Oberfläche bereits durch Rost beschädigt? Gibt es Lackabplatzungen? Die Bewertung kann mit Hilfe der DIN EN 12944 kategorisiert werden. Darin gibt es auch Abbildungen, mit deren Hilfe man den Rostgrad bestimmen kann. In der täglichen Praxis reicht es aber oft aus, wenn man sich mit einem scharfkantigen Gegenstand - zum Beispiel einem Messer - von der Oberflächenfestigkeit überzeugt.
Das Ergebnis der Schadensanalyse bestimmt die nächsten Arbeitsschritte. Bei diesem Rautenblech sollte in jedem Fall eine Reinigung nach ST3 (Hand- oder maschinelle Entrostung) stattfinden. Dabei werden lose Lackpartikel und Rost so weit entfernt, dass der Untergrund nach der Reinigung einen schwachen metallischen Glanz aufweist. Dafür setzt man eine rotierende Topf- oder Kegelbürste ein.
Für den Grundanstrich werden die beiden Komponenten der wasserverdünnbaren 2K-Spezialgrundierung im Mischungsverhältnis 3:2 homogen vermengt. Nach einer kurzen Reifezeit von zwei Minuten wird das Material noch einmal verrührt und dann mittels Chinex-Pinsel, einem Pinsel mit modifizierter Kunststoffborste, oder mit einer Kunststoffwalze bzw. Kurzfloorwalze aufgebracht. Da das Material eine Topfzeit von ca. drei Stunden hat, können auch größere Mengen für viele Quadratmeter angemischt werden.
Nachdem die Grundierung über Nacht getrocknet ist, wird sie mit einem geeigneten Schleifmittel mit 320er Körnung bearbeitet. Anschließend wird der Schleifstaub sorgfältig mit einem Staubbesen oder Staubbindetuch entfernt.
Jetzt kann die 2K-PUR-Schlussbeschichtung auf Wasserbasis im Mischungsverhältnis 9:1 vorbereitet werden. Wichtig ist auch hier die sorgfältige Vermischung des Stammlackes mit dem Härter. Das Material wird wahlweise als Weißware oder als Mix-Qualität angeboten.
Das Aufbringen der Deckbeschichtung erfolgt mit dem gleichen Werkzeug wie bei der Grundbeschichtung. Dabei ist es entscheidend, dass ausreichend Material aufgebracht wird. Nur so erzielt man eine homogene Oberfläche und es kann sich zudem eine ausreichend harte Verschleißschicht bilden. Befindet sich das Bauteil im Außenbereich, sollte nach einer Trockenzeit von mindestens vier Stunden noch ein weiterer Beschichtungsgang durchgeführt werden.
Ein Metallbauteil, das sich wieder sehen lassen kann und das auch hohen mechanischen und chemischen Belastungen sicher standhält.
Foto: CD-Color GmbH & Co. KG
Text: Benedikt Müller-Wortmann, Anwendungstechniker bei der CD-Color GmbH & Co. KG, Herdecke
• Grundierung: 2K DuraGrund von CWS WERTLACK
• Zwischen- und Schlussbeschichtung: 2K DuraTop Satin von CWS WERTLACK
• Schleifmittel: Mirka Goldflex-Soft P 320
• Werkzeug: Kurzfloorrolle
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