Tapeziertechnik – Teil 1 von 3

Tapete, Kleister und Spachtel. Nachfolgend erklären wir Tapeziertechniken und geben Tipps zum Tapezieren. Mit dem Kleistergerät wird der Kleister gleichmäßig, schnell, sauber und exakt in der eingestellten Stärke aufgetragen. Was noch zu beachten ist, erfahren Sie im Folgenden.

Mit Kleister und Spachtel: Bei Tapezieren ist Sorgfalt gefragt
Mit Kleister und Spachtel: Bei Tapezieren ist Sorgfalt gefragt

Allgemeine Informationen und Tipps zum Tapezieren

Zum Transport und zum gleichmäßigen Durchweichen die eingekleisterten Bahnen so zusammenlegen, dass das oben anzusetzende Stück etwa 2/3 und das untere 1/3 umgeschlagen wird. Knicke in den zusammengelegten Bahnlaschen sind zu vermeiden. Bei leichten Papierqualitäten sollte man die Unterkante ca. 3 cm breit umlegen, damit das geweichte Papier beim späteren Abziehen des unteren Umschlags nicht einreißt.

Genau Bahnkante auf Bahnkante zusammenlegen, eventuell Luftblasen herausstreichen und die zusammengelegte Bahn aufrollen. Dadurch wird ein Hochstellen und vorzeitiges Austrocknen der Bahnkanten vermieden. Die Weichzeit liegt bei normalen Papiertapeten zwischen 5 und 10 Minuten. Sie differiert je nach der Stärke und Qualität des Tapetenpapiers, sollte aber bei allen Bahnen gleich lang sein.

Durch das Weichen wird die Tapete geschmeidiger, und das Papier dehnt sich – vor allem in der Breite – aus. Durch die später einsetzende Trocknungsspannung an der Wand erhält die Tapete erst ihren strammen, blasenfreien Sitz. Unterschiedliche Weichzeiten können Musterverschiebungen verursachen. Nach zu langem Weichen können die Bahnkanten zusammenkleben und beim Aufziehen einreißen.

Da nur selten alle Wände eines Raumes genau senkrecht laufen, muss man grundsätzlich die erste Bahn an jeder Wand ausloten oder mit Wasserwaage und Bleistift eine senkrechte Linie ziehen. Auch das richtige Halten der geweichten Bahn ist wichtig. Die Bahn wird über den linken abgewinkelten Arm gelegt, sodass man die Oberkante bei leichtem Nachgeben des linken Armes gut abziehen kann. Zum Ansetzen der Tapetenbahnen lässt man den oberen, längeren Einschlag auseinandergleiten. Dann pendelt man die Bahn entlang der markierten Senkrechten ein.

Die Tapetenbahn mit der Tapezierbürste, von der Mitte ausgehend und oben beginnend, andrücken. Dann zu den Seiten hin. Dabei werden Lufteinschlüsse herausgestrichen. Alle Tapeten auf Stoß kleben. Hier gilt weiterhin die Regel: am besten am Fenster beginnen. Niemals sollte man eine ganze Bahn in voller Breite über Außenecken hinweg oder durch Innenecken hindurch kleben, da sonst beim Trocknen Falten entstehen. Die Bahn wird so aufgeschnitten, dass sie ca. 1 cm um die Ecke reicht.

Der Rest der Bahn wird genau in der Ecke neu ausgelotet und angesetzt. Dabei auf den Rapport achten! So entsteht ein sauberer Anfang auf der neuen Wand. Zur Nachbehandlung der Nähte darf nur ein konischer Nahtroller eingesetzt werden! Achtung: Prägetapeten dürfen keinesfalls mit einem Nahtroller bearbeitet werden. Beschneiden der Überstände oben und unten. Die Überstände bei Papiertapeten werden mit dem Scherenrücken in die Deckenecke bzw. in den Winkel über die Fußleiste hineingedrückt. Dann werden die Bahnenden vorgezogen und an der markierten Drucklinie, die sich rückseitig abgezeichnet hat, mit der Schere beschnitten. Bei Vliestapeten kann man die Überstände auch in den Ecken mit einem Cuttermesser am Tapezierspachtel entlang abschneiden.

Tipp

Zum Überprüfen der Weichzeit drückt man die Kanten der zusammengelegten Bahnen zusammen. Öffnen sich die Kanten wieder, war die Weichzeit zu kurz. Bleiben sie aneinanderhaften, kann die Bahn verarbeitet werden.

Stehen Tapeten über, werden diese sauber abgetrennt
Stehen Tapeten über, werden diese sauber abgetrennt

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