Wiesbaden im Mai 2025. Letzte Woche trafen sich rund 90 Fachleute aus Industrie, Groß- und Fachhandel sowie dem Maler- und Raumausstatterhandwerk zum siebten Mal zum traditionellen „Tapeten-Gipfel“ des Verbands der Deutschen Tapetenindustrie e. V. Unter dem Motto „Großhandel & Profi“ bot das ganztägige Branchentreffen im stilvollen Kurhaus Wiesbaden eine Fülle an Impulsen zu Markttrends, Digitalisierung und Kundenorientierung – ergänzt durch Praxisberichte und intensive Diskussionen.
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Verbandsvorsitzender Dr. Frederik Rasch betonte in seinem Eröffnungsreferat, dass die Branche nach einer Phase sinkender Umsätze nun wieder Boden gutmache. „Wir haben einen erheblichen Rückgang in der Entwicklung zu verzeichnen – jetzt gilt es, gemeinsam nach vorn zu schauen.“ Die Stimmung sei zwar angespannt, aber die Grundlage stimme: „Großhandel und Industrie machen bereits einen großartigen Job – wir müssen nur lauter werden und die Konsolidierung als Chance begreifen“, so Rasch
Frank Rehme (gmvteam GmbH) plädierte in seinem Vortrag für eine Neuausrichtung des Handels. Großhändler müssten mehr sein als reine Materiallieferanten, Kundenbedürfnisse klar erkennen und personalisierte Services über alle Kanäle anbieten. „Wenn du siegen willst, lass deine Kunden gewinnen“, so Rehme mit Blick auf datenbasierte Kundenbindung
Stefan Binkowski, Omnichannel- und KI-Experte, unterstrich die Bedeutung einer kanalübergreifenden Customer-Experience: „Denkt nicht in Kanälen, denkt vom Kunden und seinen Problemen her!“ Er hob Retail Media und Social Commerce als zentrale Hebel hervor, um Handwerkern und Fachhändlern neue Umsatzpotenziale zu erschließen und illustrierte seine Thesen mit anschaulichen Praxisbeispielen.
Mathias Bucksteeg, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Farbe Gestaltung Bautenschutz, gab Einblicke in Megatrends wie die Konsolidierung kleiner Betriebe und Franchise-Modelle. Außerdem betonte er die Relevanz des Malerhandwerks für die Branche: „Rund zwei Milliarden Euro Umsatz machen Maler mit Tapezierarbeiten – trotz Personalmangel.“ Die Industrie sei gefordert, stärker auf das Profihandwerk einzugehen und praxisnahe Lösungen zu bieten.
Wie Tapeten wieder begeistern können, zeigte Jessica Jörges, Malermeisterin und Gewinnerin des MALERStars 2024. Mit authentischen Beispielen aus ihrem Arbeitsalltag und spürbarer Begeisterung machte sie deutlich: „Räume bekommen durch Tapete eine Seele – aber dafür braucht es Menschen, die Lust auf Beratung und Gestaltung haben.“ Ihre Impulse sorgten anschließend für regen Austausch und lenkten den Fokus auf die emotionale Wirkung von Raumgestaltung – und auf die entscheidende Rolle der Beratung im Handwerk.
In der von „Mappe“-Chefredakteurin Natalie Häntze moderierten Runde mit Vertretern aus Industrie, Handel und Handwerk (Tapeten-Fachhändlerin Hannah Jakobi, VFG-Produktmanagerin Alexandra Friedrich, Felicitas Erfurt- Gordon von Erfurt Tapeten, ZVR-Präsident Ralf Vowinkel und Jan Heinemann, Malermeister) herrschte Einigkeit: Beratungsleistungen müssen sichtbarer und verrechenbar gemacht werden, um Tapete im Profibereich attraktiver zu gestalten. Zudem wurde betont, dass Tapeten nicht nur dekorativ, sondern auch funktional – etwa als Wand-Schutz – langfristig überzeugen können.
Im Anschluss an das Programm nutzten die Teilnehmenden das Get-together im Wintergarten des Kurhauses für intensives Networking bei Flying Buffet und kühlen Getränken.
Der „Tapeten-Gipfel“ wurde 2019 vom Verband der Deutschen Tapetenindustrie (VDT) ins Leben gerufen und hat sich als wichtigste Branchen- Plattform für Trends, Innovationen und Praxiswissen etabliert.
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