Decke streichen: So geht es richtig

Zimmerdecken streichen ist gar nicht mal so einfach. Die Deckenhöhe verlangt oft, dass sowohl auf einer Leiter als auch über Kopf gestrichen werden muss. Mit den richtigen Tipps klappt der Deckenanstrich allerdings mit überschaubarem Aufwand und garantiert tropfenfrei. Übrigens: Sollten Sie vorhaben, Wände und Decken zu streichen, dann beginnen Sie in jedem Fall mit der Decke.

Das Werkzeug

Um eine Decke zu streichen, benötigt man natürlich auch das richtige Werkzeug. Folgende Utensilien dürfen nicht fehlen:

  • Pinsel
  • Farbrolle
  • Teleskopstange
  • Farbwanne
  • Abstreifgitter
  • Abdeckfolie
  • Malerkrepp
  • Malervlies
  • Dispersionsfarbe

Die Vorbereitung

Zunächst einmal sollten Sie den Raum, dessen Decke Sie streichen wollen, leer räumen oder zumindest alle Möbel in der Mitte des Raumes unter einer Folie schützen. Bilder, Spiegel etc. gehören von der Wand abgehängt. Den Boden schützen Sie am besten mit Malervlies. 

Entfernen Sie eventuelle Spinnweben und Staub aus den Ecken der Decke. Den Übergang zwischen Wand und Decke kleben Sie am besten mit Malerkrepp ab. Das muss aber nach dem Streichen direkt wieder entfernt werden, sonst werden die Übergänge ungleichmäßig.

Die Raumtemperatur beim Streichen 

Die Raumtemperatur sollte eher kühl sein. Da warme Luft nach oben steigt, ist die Temperatur im Deckenbereich immer am höchsten. Ist es zu warm, trocknet die Farbe zu schnell und es kann später zu unschönen Übergängen kommen. Also: Heizung ausgeschaltet lassen und sofern das Wetter es erlaubt, Fenster offenhalten.  

Tipp: Am besten eignet sich der Frühling mit seinem mäßigen und eher trockenen Klima, um Streicharbeiten zu tätigen.

Eine gewöhnliche Decke streichen

Folgen Sie beim Streichen dem Lichteinfall. Beginnen Sie also immer am Fenster und arbeiten Sie sich zur Wand gegenüber. Zunächst streichen Sie Ecken und Kanten mit einer kleinen Rolle oder einem langstieligen Pinsel. Für die Fläche der Decke wechseln Sie dann zu einer großen Farbrolle – bestenfalls kurzflorig. Mit einer kurzflorigen Rolle verhindern Sie nämlich, dass sich am Ende störende Rollenspuren an der Decke abzeichnen. Hilfreich ist es, die Fläche der Decke gedanklich in Quadrate zu teilen. Streichen Sie jetzt diese gedachten Quadrate überlappend zueinander – erst längs und dann quer.
Nehmen Sie rechtzeitig neue Farbe auf, die Rolle sollte stets satt mit Farbe versorgt sein. Andernfalls rollen Sie bereits verteilte Farbe wieder von der Decke ab und der Anstrich wird ungleichmäßig. 

Für den Fall, dass doch mal etwas daneben geht, sollten Sie immer Arbeitskleidung tragen und den Kopf zusätzlich mit einem Malerhut schützen – den kann man übrigens auch leicht selbst aus Zeitungspapier falten.

Holzdecke richtig streichen

Wenn Sie eine Holzdecke haben und entsprechend vor der Aufgabe stehen, Deckenpaneele zu streichen, funktionieren die gedanklichen Quadrate leider nicht. Wenn Ihre Holzdecke aus unbehandeltem Holz besteht, kann der Farbauftrag direkt beginnen. Wurden die Deckenpaneele bereits behandelt, muss die alte Farbe oder der alte Lack mit einer Schleifmaschine oder händisch mit Schleifpapier angeraut werden. Nur so hält die neue Farbe und blättert nicht sofort wieder ab. Hierzu eignet sich am besten Schleifpapier mit 180er Körnung.

Fehler in der Holzdecke ausgleichen

Offene Fugen und Ritzen, aber auch Risse erscheinen nach dem Anstrich dunkel. Sie sind optisch hartnäckig und schimmern durch helle Anstriche durch. Spritzen Sie Fugen, Ritzen und Risse daher mit Acryl-Dichtstoff aus. Dabei nutzen Sie am besten Dichtstoff, der dem späteren Farbton entspricht. Kleine Fehler im Holz lassen sich auch mit Holzkitt und einem Reparaturspachtel ausmerzen. Lassen Sie ihn nach Herstellerangaben aushärten, schleifen Sie ihn ab und fangen Sie erst dann an zu streichen.

Holzpaneele richtig streichen

Zuerst sind die Räume zwischen den Paneelen dran. Dazu verwenden Sie am besten einen langstieligen Pinsel mit schmalem Pinselkopf. Streichen Sie die Zwischenräume in Längsrichtung. Danach folgen die Bretter. Je nach Breite der Bretter werden diese ebenfalls mit einem Pinsel oder mit einer Farbrolle gestrichen. Um unschöne Ansätze zu vermeiden, sollten Brett und Fuge allerdings fast zeitgleich gestrichen werden. Nehmen Sie sich also maximal zwei Fugen (Zwischenräume) vor und streichen Sie direkt im Anschluss die entsprechenden Holzpaneele. Danach kann es mit den nächsten Fugen weitergehen. 

Gehen Sie Brett für Brett und entsprechend der jeweiligen Holzmaserung vor. Die erste Farbschicht sollte dann 12 Stunden trocknen. Im Anschluss wird die Holzdecke erneut gestrichen. Nach weiteren 24 Stunden Trocknung können Sie individuell entscheiden, ob die Deckkraft der Farbe ausreichend ist, oder Sie noch einmal überstreichen sollten. Wollen Sie beispielsweise eine eher dunkle Holzdecke in frisches Weiß tauchen, benötigen Sie in der Regel drei Anstriche, damit die Farbe die Holzoptik auch wirklich abdeckt. 

Ist es sinnvoll die Deckenpaneele abzunehmen?

Ja, es kann sinnvoll sein, die Deckenpaneele abzunehmen, sofern Sie ganz sicher sein wollen, dass zwischen den einzelnen Paneelen kein Holz sichtbar werden soll. Da Holz ein Naturmaterial ist, dehnt es sich bei Feuchtigkeit oder Wärme aus. Somit kann es vorkommen, dass Kanten sichtbar werden, die zum Zeitpunkt des Anstrichs nicht zu sehen waren.  

Es ist natürlich möglich, diese Stellen mit einem feinen Pinsel nachzuarbeiten. Wenn Sie eher zur Kategorie: „Lieber nur einmal, dann aber richtig“ gehören, sollten Sie die Paneele einzeln demontieren und rundum streichen.  

Tipp: Planen Sie bei einer Holzpaneeldecke immer etwa 1,5 Mal so viel Farbe ein, wie für das Streichen einer gewöhnlichen Decke. 

Welche Farben eignen sich für den Anstrich einer Holzdecke?

Holzdecken können lasiert oder lackiert werden. Je nachdem ob Sie eine vollständige Deckung wünschen oder die Struktur des Holzes erkennbar bleiben soll. Während die Lackierung die Optik des Holzes versteckt, sorgt die Lasierung dafür, dass das Holz weiterhin sichtbar bleibt. Auch das Anstreichen einer Holzdecke mit gewöhnlicher Wandfarbe, also Dispersionsfarbe, ist üblich. Auch hier gilt: Vorher gut anrauen und -schleifen, damit die Farbe lange hält. 

Wurde die Holzdecke vorher mit Beize oder Holzschutzlasur behandelt, sollten Sie sie mit einem Haft- oder Absperrgrund vorstreichen, damit es nicht zu nachträglichen Verfärbungen kommt und das Durchschlagen verhindert wird. Vor dem Anstrich muss die Grundierung in der Regel erstmal durchtrocknen – achten Sie hierbei auf die entsprechenden Produkthinweise. 

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