Oberste Geschossdecke dämmen

Ist es nicht möglich oder nicht sinnvoll die Dachschrägen zu dämmen, kommt als kostengünstige Alternative die Dämmung der obersten Geschossdecke in Betracht. Die Energieeinsparungsverordnung (EnEV) schreibt die Dämmung der obersten Geschossdecke sogar gesetzlich vor, soweit der Dachraum eines Gebäudes nicht zu einem Wohnraum ausgebaut werden kann und an beheizte Räume angrenzt. Seit 2014 sind die Anforderungen noch weiter dahingehend verschärft worden, dass Häuser, die nach dem 1. Februar 2002 gekauft worden sind, so gedämmt werden müssen, dass der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) der Geschossdecke von 0,24 Watt/ (m2K) nicht überschritten wird.

Vorteil: Wirtschaftlichkeit

Wärme steigt bekanntlich nach oben. Ist die oberste Geschossdecke nicht gedämmt, geht über die Dachfläche viel Heizwärme ungenutzt verloren und das unbenutzte Dachgeschoss wird mitgeheizt. Dies ist nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern hat zudem unnötig hohe Heizkosten zur Folge. Die Dämmung der obersten Geschossdecke bewirkt eine Einsparung von rund 20 % der Heizkosten jährlich. Zudem ist das Haus auch bei hohen Außentemperaturen isoliert.

Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist außerdem kostengünstiger als die Dachschrägendämmung. Soll das Dachgeschoss weiter begehbar sein, belaufen sich die Kosten auf ca. 36 - 46 Euro pro Quadratmeter und nur auf 24 - 30 Euro pro Quadratmeter bei einer offenen Dämmung. Die Dachschrägendämmung beläuft sich ungefähr auf die doppelte Kostenhöhe.

Förderung

Die Dämmung der obersten Geschossdecke wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) finanziell unterstützt. In Betracht kommen folgende Förderprogramme:

• Energieeffizient Sanieren – Investitionszuschuss (Programmnummer 430): 10 % der Sanierungskosten werden gefördert, max. 30.000 € Zuschuss je Wohnung

• Energieeffizient Sanieren – Kredit (Programmnummer 151): Zinsgünstige Darlehen für Sanierung plus Tilgungszuschuss bis zu 27,5 % bei max. Kreditsumme von 27.500 € 

• Energieeffizient Sanieren - Kredit, Einzelmaßnahmen (Programmnummer 152): Zinsgünstige Darlehen bis zu 50.000 € pro Wohneinheit plus Tilgungszuschuss von bis zu 7,5 % 

Um einen Zuschuss zu erhalten, muss ein höherer U-Wert als von der EnEV vorausgesetzt, erzielt werden: 0,14 W/(m2K) statt 0,24 W/(m2K). Der Antrag auf Förderung ist zusammen mit dem Gutachten eines Energieberaters einzureichen. Die Kosten für den Energieberater belaufen sich auf ca. 300 €, weshalb stets abzuwägen ist, ob sich die Inanspruchnahme eines Förderungsprogrammes überhaupt lohnt. Bei einer offenen Dämmung wird es sich in den seltensten Fällen lohnen. Bei Eigenleistung sind zudem nur die Materialkosten förderfähig.

 

 

Mehr Informationen

Methoden und Materialien für die Deckendämmung

Unterschieden wird zwischen drei verschiedenen Methoden der Dämmung. Je nach Methode sowie abhängig davon, ob das Dachgeschoss zukünftig noch begehbar sein soll oder nicht, können unterschiedliche Materialien verwendet werden.

Unterdeckendämmung

Die Unterdeckendämmung kommt in der Praxis nur sehr selten zur Anwendung. Hierbei werden Dämmstoffplatten aus dem Raum unterhalb des Dachgeschosses an die Wohnraumdecke angebracht.

Zwischendeckendämmung

Die Zwischendeckendämmung kommt nur bei manchen, wenigen Baukonstruktionen wie bei Holzbalkendecken in Betracht. Das Dämmmaterial wird innerhalb der Geschossdecke verarbeitet.

Aufdeckendämmung

Häufig erfolgt eine Aufdeckendämmung. Hierbei wird das Dämmmaterial auf dem Boden des Dachgeschosses aufgebracht.

Dämmstoffe

Bezüglich des Dämmstoffes haben Sie die Wahl zwischen Dämmplatten oder -matten oder einer Einblasdämmung. Letztere ist aufgrund der geringen Kosten und schnellen Umsetzung sehr beliebt. Der Dämmstoff wird hierbei in einen Hohlraum eingeblasen und ist nach ungefähr einem Arbeitstag wieder begehbar. Da die Maschinentechnik jedoch teuer ist und besonderes Knowhow voraussetzt, ist es ratsam hierfür ein Fachunternehmen zu beauftragen. Fällt die Entscheidung auf die Verwendung von Dämmplatten oder -matten, dann variieren die geeigneten Materialien je nach Nutzungsform des Dachgeschosses. Bei einer offenen Dämmung reichen weiche Materialien wie Styropor oder Naturfasern. Soll der Dachboden hingegen weiterhin betreten werden, sind druckfestere und teurere Materialien erforderlich. Hierfür eignen sich beispielweise Styrodur und Polyurethan.

Anleitung: Wie lässt sich eine Geschossdecke richtig dämmen?

Achtung: Arbeiten Sie nicht sauber und genau, erhöhen Sie das Risiko für Schimmelbefall erheblich.

1. Untergrund vorbereiten
Grundvoraussetzung für eine effektive Dämmung ist ein gleichmäßiger Untergrund. Sollten Ihnen Unebenheiten auffallen, tragen Sie eine Ausgleichsschüttung auf, um eine ebenmäßige Fläche zu erzielen. Entfernen Sie zudem jegliche spitze Gegenstände wie abstehende Nägel und reinigen Sie den Untergrund gründlich. Nur so kann gewährleistet werden, dass die darüber liegenden Dampfbremsfolie nicht beschädigt wird und lange hält.

2. Erste Ebene - Dampfbremsfolie
Schneiden Sie eine PE-Folie mit einem Cuttermesser zurecht und lassen dabei an den Rändern mindestens 10 cm überstehen. An den Rändern sowie an den Überlappungen wird die Folie mit einem speziellen Dichtkleber verklebt, sodass sie eine vollständig dichte Fläche bildet. Spannen Sie die Folie nicht zu sehr, um die Entstehung von Rissen oder anderen Beschädigungen zu vermeiden. Auf einem begehbaren Dachboden wird eine Dampfbremsfolie zwingend vorausgesetzt. Bei einer offenen Dämmung kann sie optional eingesetzt werden.

3. Zweite Ebene – Dämmstoff
Verlegen Sie nun den Dämmstoff mit der Federseite nach unten Reihe für Reihe, beginnend in der hinteren Ecke des Raumes, endend an der Tür. Auch hier muss am Ende eine geschlossene Fläche entstehen. Gegebenenfalls müssen Sie die Dämmplatte oder -matte mit einer Stich- oder Handkreissäge an den Rändern zurechtschneiden. Die Dämmschicht sollte mindestens zehn Zentimeter hoch sein.

4. Dritte Ebene – Span- oder OSB-Platten als Gehbelag
Soll das Dachgeschoss begehbar sein, müssen Sie über den Dämmstoff noch eine Span- oder OSB-Platte aufbringen, die als Gehbelag dient. Die Platten werden schwimmend verlegt und an den Rändern fest verklebt.

Empfehlung:

Es sind auch fertige Dachbodenelemente erhältlich, bei denen ein begehbarer Belag bereits integriert ist und die Verlegung insgesamt leichter fällt.

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