Vom Auszubildenden zum Hochschulabsolventen: Karriere im Maler- und Lackiererhandwerk

Marek Dworak ist disziplinierter Sportler, intelligenter Gesprächspartner, wissbegieriger Student und ausgebildeter Maler und Lackierer. Seit nunmehr drei Jahren ist der gebürtige Düsseldorfer auf seinem Weg im Maler- und Lackiererhandwerk und hat dabei bereits beachtliche Erfolge erzielt. Im Unternehmen von Frank und Ralf Reibold absolvierte der selbst aus einem Maler- und Lackiererbetrieb stammende Dworak seine Ausbildung. Der erste Schritt auf dem Weg zum eigenen Unternehmen ...

Quelle: werde-maler.de

Perspektive Handwerk

Schon früh, war für Marek Dworak der berufliche Werdegang klar: Nach der Ausbildung zum Maler- und Lackierer den Meister machen und währenddessen das betriebswirtschaftliche Know-how durch ein Studium ausbauen. „Das ich diese Bausteine mehr oder weniger gleichzeitig absolvieren kann, sah für mich damals wie eine tolle Chance aus, ist aber“, weiß Dworak heute, „auch eine ziemliche Aufgabe.“ Das Triale Studium verbindet die Ausbildung im Handwerk mit einer Meisterfortbildung und dem betriebswirtschaftlichen Bachelorstudium. Entwickelt wurde das Studienprogramm von der Handwerkskammer Düsseldorf, den Kreishandwerkerschaften Mönchengladbach und Niederrhein, dem Berufskolleg für Technik und Medien in Mönchengladbach und der Hochschule Niederrhein. Das Triale Studium richtet sich vornehmlich an künftige Führungskräfte im Handwerk und bietet daher eine optimale Vorbereitung für den motivierten Jung-Gesellen.

Schritt 1: Die Ausbildung

„Die größte Herausforderung bestand 2017 darin“, so Dworak, „einen Ausbildungsbetrieb zu finden, der mit mir den Weg des Trialen Studiums gehen wollte. Ich war gerade erst in die Eifel gezogen, schon ein wenig spät dran und viele Bewerbungen gingen entweder ins Leere oder die Absage erfolgte aufgrund meines Wunsches das Triale Studiums zu absolvieren.“

Einen willigen Ausbildungsbetrieb fand der heute 22-jährige in Mechernich. Für Obermeister Frank Reibold und seinen Bruder Ralf Reibold – beide Geschäftsführer des gleichnamigen Maler- und Lackiererbetriebes – war schnell klar, dass sie Dworak eine Chance geben und gleichzeitig die Ausbildung als Teilbereich des Trialen Studiums miterleben wollten. „Wir sind immer auf der Suche nach motivierten und wissbegierigen Auszubildenden und mit Marek Dworak hatten wir darüber hinaus noch einen handwerklich überaus geschickten Azubi gefunden. Wir waren schnell davon überzeugt, dass Herr Dworak sich sehr gut entwickeln würde und wurden vom ersten Tag an bestätigt. Die Affinität zum Handwerk und insbesondere seine Leistungsbereitschaft sind bisher wirklich herausragend. Wie er das Pensum zwischen Ausbildung im Betrieb, Berufsschule, Überbetrieblicher Unterweisung und parallelen Vorlesungen in der Hochschule schaffte war wirklich sehr beeindruckend.“

Für Marek Dworak war es in den zweieinhalb Jahren Ausbildungszeit besonders wichtig aus seinen „Fehlern zu lernen. Erst das Präzise, dann die Geschwindigkeit.“, lautete sein Credo. Ein sehr guter Abschluss gab dem Jung-Gesellen recht. Auch Nicole Wagner – zuständig für die Betreuung der Auszubildenden im Unternehmen von Frank und Ralf Reibold – war „überaus erfreut und superstolz, dass Marek Dworak schon nach zweieinhalb Jahren Ausbildung die Gesellenprüfung absolvierte und sogar als Kammerbester abschloss.“

Schritt 2: Die Meisterschule

Mit der Auszeichnung „Kammerbester“ in der Tasche startete der sportbegeisterte Motorradfahrer bereits im Oktober 2020 in die Meisterqualifikation. Wie auch im Rahmen der Ausbildung kann sich Marek Dworak ebenso bei der Meisterschule über eine Verkürzung freuen, da der sogenannte Teil 3 der Weiterbildung aufgrund des Bachelorstudiums nicht absolviert werden muss.

Die freie Zeit investiert der sportliche Neusser in seine vielfältigen Hobbies. Vom Kickboxen bis hin zur Akrobatik ist die Liste seiner sportlichen Aktivitäten umfangreich. Bis August dieses Jahrs wird er in der Meisterschule noch für die Prüfung fit gemacht, um dann die Abschlussprüfung zum Maler- und Lackierermeister in Praxis und Theorie zu absolvieren. Parallel finden auch während der Vollzeitweiterbildung die Vorlesungen „online“ an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach statt.

Schritt 3: Abschluss des Studiums

Für den Praktiker Dworak sind „die Onlineveranstaltungen an der Hochschule eine ziemliche Herausforderung. Ich bin gerne in Kontakt mit Menschen, entwickele gemeinsam Lösungen und sitze nur ungerne lange vor dem Rechner“. Diese der Pandemie geschuldete Ausnahmesituation nimmt der Neusser allerdings auch mit einer gewissen Gelassenheit: „Ich weiß, dass diese Art des Lernens bald vorüber ist, wir wieder an der Hochschule den Vorlesungen folgen und gemeinsam Projekte entwickeln werden. Aus dem Studium nehme ich sehr viele Denkanstöße mit, die für mich – da mein Weg schon sehr klar ist – sehr wertvoll sind. Denn“, so Dworak, „Noten sind mir hier nicht so wichtig. Für mich zählt das vermittelte Wissen und wie ich es künftig am besten anwenden kann.“

Fazit: Straffes Timing mit lohnendem Ziel

Zweieinhalb Jahre Ausbildung, ein Jahr Meisterschule, zehn Semester Bachelorstudium: Das Triale Studium hat es in sich, weiß Marek Dworak bereits zu berichten, „ein Vorteil ist allerdings, dass die zehn Semester als grober Zeitplan anzusehen sind, man kann alles sehr flexibel handhaben und trotz des großen Lernpensums auch einmal durchpusten, wenn es nötig wird.“ Ob das künftig noch einmal der Fall sein wird, bleibt abzuwarten. Die Perspektive des künftigen Maler- und Lackierermeisters ist jedoch bereits heute klar: „Ich möchte mit fundiertem Wissen in das Unternehmen meines Vaters einsteigen, weiter Erfahrungen sammeln und in ferner Zukunft den Betrieb übernehmen und zu einem noch erfolgreicheren Unternehmen ausbauen.“

 

 

Hier gibt's mehr Informationen:

Zur Initiative Maler Werden  

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