Die Meisterprüfung ist wohl die beliebteste Form der Weiterbildung für Maler und Lackierer. Erst sie berechtigt zum Führen eines eigenen Betriebs und zur Ausbildung von Lehrlingen – das Ziel vieler Malergesellen und die Krönung im Malerberuf. Auf was Sie sich genau einstellen müssen und wie sich die Meisterprüfung im Detail zusammensetzt, erfahren Sie hier.
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Die Meisterprüfung verlangt Ihnen das notwendige Wissen im technischen, kaufmännischen und personalwirtschaftlichen Bereich ab, das zur Selbstständigkeit und zur eigenständigen Betriebsführung notwendig ist. Zudem beinhaltet es die notwendigen Kenntnisse, die zum Ausbilden von Lehrlingen nötig sind. Die Meisterprüfung stellt außerdem sicher, dass Sie sich neue Entwicklungen und Trends im Malerhandwerk selbst aneignen und durchgehend auf dem Laufenden bleiben können.
Neben der Betriebsführung erlaubt der Meisterbrief in einigen Bundesländern auch zum Studium an Fachhochschulen und Universitäten. Das kann einerseits ein fachspezifisches Studium sein (z.B. Farbtechnik, Innenarchitektur) oder ein pädagogisches Studium, mit welchem Sie als Lehrer an berufsbildenden Schulen arbeiten dürfen. Die grundlegende Voraussetzung zur Meisterprüfung ist nur die abgelegte Gesellenprüfung. Der Besuch einer Meisterschule in Vorbereitung auf die Prüfung ist keine Pflicht. Trotzdem empfehlen wir Ihnen einen Meisterkurs zu absolvieren. So werden Sie immer wieder motiviert und „gezwungen“ dran zu bleiben, können unklare Dinge erfragen und diskutieren und Sie werden von Ausbildungsprofis zielgerichtet und konkret auf die Prüfungsaufgaben vorbereitet. Der Unterricht findet meist in Abendkursen oder als Teilzeitunterricht statt, sodass die Meisterausbildung auch berufsbegleitend absolviert werden kann. Die Meisterprüfung besteht aus vier verschiedenen Bereich, die Sie auch zeitlich unabhängig voneinander ablegen können.
Im ersten Teil der Prüfung werden Sie ein Meisterprüfungsprojekt durchführen, das einem realen Kundenauftrag entspricht. Dazu gehört sowohl Planung, Durchführung als auch Dokumentation. Sie können dabei zwischen vier Schwerpunkte wählen: Gestaltung und Instandhaltung: Das Prüfungsprojekt bezieht sich in diesem Fachteil auf eine gestalterische Lösung für die Neugestaltung oder Instandsetzung eines Gebäudes. Kirchenmalerei und Denkmalpflege: Auch hier geht es um Gestaltung, nur ist die anzufertigende und umzusetzende gestalterische Lösung auf ein historisches Objekt ausgerichtet. Bauten- und Korrosionsschutz: Bei diesem Fachteil geht es darum, eine Lösung zu entwerfen und umzusetzen für den Erstschutz oder die Instanthaltung eines Bauwerks aus Stahl oder Stein. Fahrzeuglackierung: Hier ist das Prüfungsprojekt auf die gestalterische Lösung für die Lackierung eines Fahrzeug(teils) und die erforderliche Instandsetzung ausgerichtet.
Im zweiten Teil der Prüfung geht es darum, fallorientierte, diesmal betriebliche Aufgaben zu lösen. In jedem der drei Handlungsfelder Technik und Gestaltung, Auftragsabwicklung und Betriebsführung und -organisation wird der Meisteranwärter geprüft.
Der dritte – durchweg schriftliche – Prüfungsteil stellt sicher, dass Sie die notwendigen betriebswirtschaftlichen, kaufmännischen und rechtlichen Kenntnisse besitzen, um einen Malerbetrieb führen zu können. Diese Kenntnisse werden in drei Bereichen geprüft: Grundlagen des Rechnungswesens und Controlling: Buchführung, Jahresabschluss, Auswertung, Kosten- und Leistungsrechnung, usw. Grundlagen wirtschaftlichen Handelns im Betrieb: Marketing, Organisation, Finanzierung, Planung und Gründung, Personalwesen und Mitarbeiterführung, usw. Rechtliche und steuerliche Grundlagen: Mahn- und Klageverfahren, Insolvenzverfahren, Handwerks- und Gewerberecht, Arbeitsrecht, Versicherung, Steuern, usw.
Der letzte Teil der Prüfung stellt in einem schriftlichen und einem praktischen Teil sicher, dass Sie alle Kenntnisse besitzen, um Lehrlinge fachgerecht auszubilden. Die Bereiche, auf die sich die Prüfung schlussendlich bezieht, sind die Folgenden:
Die Meisterprüfung im Malerhandwerk ist sicherlich nicht mit links zu bewältigen, ermöglicht Ihnen aber weitere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und ist der Schlüssel zur Selbstständigkeit. Ob Meisterprüfung oder nicht – wir wünschen Ihnen viel Erfolg auf Ihrem Berufsweg!
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