Der Pinsel – Pinselarten und Einsatzbereiche

Der Pinsel wird den Werkzeugen zugeordnet und dient dem Auftragen von Flüssigkeiten auf Oberflächen – beispielsweise Farbe auf die Wand, Lack auf ein Möbelstück oder Acryl auf ein Bild. Darüber hinaus werden Pinsel aber auch in Kosmetik & Haarpflege sowie zum Reinigen verschiedener Oberflächen eingesetzt. Ein Pinsel besteht meist aus drei verschiedenen Bestandteilen: den Pinselhaaren bzw. dem Besatzmaterial, dem Pinselgriff und der Pinselzwinge, welche den Griff mit den Pinselhaaren verbindet. Auch wenn Sie bei einem Pinsel vorwiegend an Haare oder Borsten als Besatz denken, so gibt es doch auch andere Besatzmaterialien wie Kunststofffasern.

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Welche Spezialpinsel gibt es und für welche Einsatzbereiche sind diese geeignet?

So weitreichend wie der Begriff Pinsel ist, gibt es natürlich eine Vielzahl von Spezialpinseln für unterschiedliche Einsatzbereiche. Ein paar dieser speziellen Pinsel sollen im Folgenden etwas näher betrachtet werden.

  • Malerpinsel: Malerpinsel werden, wie der Name schon verrät, beim Malern verwendet. Das heißt, wann immer Wände, Möbel, Heizungsrohre oder ähnliches im Innen- und Außenbereich mit Pinseln gestrichen werden, kommen Malerpinsel zum Einsatz. Diese Pinselart wir vorwiegend mit Haaren und Borsten hergestellt.
  • Beizpinsel: Ein Beizpinsel wird zum sog. Beizen (= Färben und/oder Schützen einer Oberfläche mit Beize) eingesetzt. Diese Pinselart ist besonders hochwertig. Anstelle der Borsten und Haare, welche von Beize angegriffen werden, kommen hier vorwiegend Kunststofffasern zum Einsatz. Beim Kauf eines Beizpinsels sollten Sie unbedingt darauf achten, dass dieser kein Metall enthält, da Beize mit Metall reagiert.
  • Schreibpinsel: Der Schreibpinsel ist ein besonders feiner Pinsel, welcher vorwiegend in der ostasiatischen Kalligraphie zum Einsatz kommt.
  • Bücherpinsel: Der Bücherpinsel dient zum Entstauben von Büchern, ist heute aber nicht mehr ganz so oft im Einsatz.
  • Zackenpinsel: Ein Zackenpinsel kommt vorwiegend in der Malerei zum Einsatz. Dieser Pinsel eignet sich perfekt für das Marmorieren und Maserieren von Öl- und Acrylfarben. Er zählt damit zu den Ölpinseln und Acrylpinseln.
  • Make-up Pinsel: Jede Dame, die ab und an Make-up benutzt, wird den Make-up Pinsel kennen. Dieser dient zum Auftragen und Verteilen von Gesichtspuder. Ein spezieller Pinsel im Bereich Make-up ist der Verblendungspinsel, der beispielsweise zum Verteilen von Lidschatten verwendet wird. Auch Brush Pinsel und Gel Pinsel gehören in diesen Einsatzbereich

Wir wollen uns vorwiegend auf Malerpinsel konzentrieren, mit denen Sie oder Ihr Maler den Innen- und Außenbereich Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung verschönern können und werden im Folgenden näher auf diese Pinselart eingehen.

Anforderung an Malerpinsel – das sollten Sie beim Kauf unbedingt beachten?

Da ein Malerpinsel nicht nur privat für die Renovierung der eigenen vier Wände geeignet ist, sondern auch bei Malern und Lackierern im Berufsalltag täglich zum Einsatz kommt, hat insbesondere der Maler einige Ansprüche an einen guten Malerpinsel. Und was für den Maler gilt, kann für den Hobbymaler nicht verkehrt sein. Die folgenden Anforderungen sollte ein Malerpinsel erfüllen:

  • Hochwertige Materialien
  • Gute Verarbeitung
  • Passend zum Einsatzzweck und zur Farbe
  • Gute Streichbarkeit

Spezielle Malerpinselarten

  • Flachpinsel: Ein Flachpinsel zeichnet sich durch seine flache Pinselfläche aus. Vorwiegend kommen Flachpinsel daher zum Verteilen von Farbe auf geraden Flächen wie Türrahmen zum Einsatz. Schmale Striche und Ecken sind ebenfalls häufige Einsatzbereiche. Die Breite eines Flachpinsels sollte immer möglichst passend zur Fläche gewählt werden, welche gestrichen werden soll.
  • Rundpinsel: Bei einem Rundpinsel sind die Borsten sehr lang und sehr dicht wie in einem Ring angeordnet. Rundpinsel können daher viel Farbe aufnehmen und halten. Daher werden sie häufig bei großen Flächen bevorzugt. Ein Drehen des Pinsels beim Streichen verbessert den gleichmäßigen Farbauftrag.
  • Heizkörperpinsel: Ein Heizkörperpinsel wird nicht nur zum Streichen von Heizkörpern eingesetzt, sondern auch für Ecken und Winkel, die mit einem anderen Pinsel nicht so einfach zu erreichen sind. Das besondere Erkennungsmerkmal dieses langen Pinsels ist der gekrümmte obere Pinselteil, mit dem Sie gut um Ecken kommen.
  • Quast: Der Quast ist ein sehr breiter und sehr dichter Pinsel mit weichen Borsten. Daher ist der Quast für das Auftragen von Farbe auf großen Flächen bestens ausgelegt. Einsatzbereiche sind beispielsweise das Weißstreichen oder Nässen von Wänden, aber auch das Kleistern von Tapete.

Unterschiede hinsichtlich der Borsten – Natur- ,Misch- und Kunststoffborsten

Auch hinsichtlich der Borsten gibt es bei den Pinseln Unterschiede. So existieren Pinsel mit Naturborsten, mit Mischborsten und mit Kunststoffborsten.

Auch wenn Naturborsten gerne gewählt werden, haben sie den Nachteil, dass sie in Wasser schnell aufquellen. Daher sollten diese nicht für wasserlösliche Acryllacke verwendet werden. Borsten aus Kunststoff eigenen sich hierfür besser.

Lösemittelbasierte Lacke hingegen benötigen Naturhaarborsten, da diese den Lack sehr gut  aufnehmen, halten und auch wieder abgeben.

Verschiedene Pinselgrößen

Verschiedene Einsatzflächen erfordern ganz unterschiedliche Pinselgrößen. Während für eine große Fläche ein großer, breiter Pinsel die bessere Wahl ist, benötigt man für einen schmalen Rand einen kleinen, am besten feinen Pinsel. Es gibt ganz verschiedene Pinselgrößen. Die grobe Einteilung ist die Folgende:

 

  • Kleine Pinsel
  • Große Pinsel
  • Feine Pinsel
  • Schmale Pinsel
  • Breite Pinsel

Pinsel reinigen – aber richtig

Wenn Sie lange Freude an Ihren Pinseln haben und diese des Öfteren einsetzen möchten, müssend sie entsprechend gereinigt werden. Sind Wände und Co. gestrichen, sollten Sie die Reinigung Ihrer Pinsel und anderer Malerutensilien nicht auf später und nicht auf morgen oder gar übermorgen verschieben. Hochwertige Malerpinsel sind nicht so preisgünstig, dass man diese nach der Verwendung gleich entsorgen möchte. Zudem sollten Sie auch bedenken, dass die Pinsel nach der Verwendung an der Spitze durch die Abnutzung etwas weicher werden. Dadurch lässt sich mit einem solchen Pinsel die Farbe beim nächsten „Anstrich“ noch besser verteilen.

Aber wie reinigt man einen Pinsel richtig? So schwer ist das nicht. Der erste wichtige Schritt der Reinigung ist das gute Ausstreichen der Farbe aus dem Pinsel auf einem saugfähigen Untergrund. Gut bewährt hat sich hierbei altes Zeitungspapier. Das eigentliche Reinigen verkürzt sich dadurch. Die weitere Reinigung ist von den verwendeten Farben und Lacken abhängig. Um welche Art Farbe oder Lack es sich handelt, können Sie der Verpackung entnehmen.

  • Farben und Lacke auf Wasserbasis: Wenn Sie mit Farben und Lacken auf Wasserbasis gearbeitet haben, ist die Reinigung der Pinsel sehr einfach. Spülen Sie die Pinsel unter fließendem Wasser oder in einem mit Wasser gefüllten Eimer so lange aus, bis keine Farbe mehr herausläuft. Verwenden Sie nun am besten Küchenpapier, um das Wasser aus dem Pinsel zu drücken. Bitte nicht zu stark, damit der Pinsel nicht leidet! Sollte im Küchenpapier noch Farbe erkennbar sein, einfach nochmal mit Wasser ausspülen.
  • Lösemittelhaltige Farben und Lacke: Bei Lösemittelhaltigen Farben und Lacken reicht Wasser leider nicht aus. Sie benötigen ein Lösungsmittel, wie Pinselreiniger, Terpentin-Ersatz oder Verdünnung. Nehmen Sie ein kleines Gefäß, beispielsweise einen Plastikbecher zur Hand und füllen dieses mit dem Lösemittel. Bewegen Sie den Pinsel in dem gefüllten Behälter und drücken Sie diesen für die bessere Lösung der Farbe ab und zu auf den Boden des Gefäßes. Bitte den Pinsel nicht im Gefäß stehen lassen, da dabei die Qualität der Borsten leidet und sich der Pinsel verformen kann. Im Anschluss an die Reinigung mit dem Lösemittel spülen Sie nun den Pinsel im Wasser aus und verwenden für das Trocknen etwas Küchenpapier.

Anschließend müssen die Pinsel noch trocknen, entweder hängend oder liegend.

Aufbewahrung von Pinseln

Sind Pinsel gereinigt und getrocknet, müssen sie bis zum nächsten Einsatz irgendwie aufbewahrt werden. Dazu haben Sie ganz verschiedene Möglichkeiten: Hier kommen beispielsweise ein Pinsel-Etui oder eine Pinsel-Tasche infrage. Der Vorteil dieser Aufbewahrung ist, dass die Pinsel vor Staub und Schmutz geschützt sind und gut verstaut werden können.

Pinsel-Etuis und Pinsel-Taschen gibt es in verschiedenen Größen und aus verschiedenen Materialien. Bei der Auswahl eines Etuis sollten Sie auf eine zu den Pinseln passende Größe achten. Hingegen bleiben die Farbwahl und die Materialwahl Ihrem persönlichen Geschmack überlassen.

Es müssen aber nicht unbedingt gleich ein Etui oder eine Pinseltasche sein. Die Pinsel können auch in Zeitungspapier eingewickelt und liegend aufbewahrt werden. Das Stellen und Aufbewahren der Pinsel in einem Glas ist hingegen nicht zu empfehlen. Hierbei können sich die Borsten verformen und der Pinsel wird unbrauchbar.

Wo Sie Pinsel kaufen können

Es gibt in Deutschland und auch weltweit nicht nur zahlreiche Pinselhersteller, sondern auch eine Vielzahl an Onlineshops und lokalen Geschäften, in denen Sie Pinsel erwerben können.

In Zeiten des Internets können Sie die Pinsel heute relativ schnell online in einem spezialisierten Pinsel-Online-Shop, in Onlineshops für Pinsel und Farbe oder in allgemeinen Online-Shops für Malerbedarf kaufen. Auch bei der Suche auf ebay oder Amazon werden Sie mit Sicherheit fündig. Der Vorteil vom Online-Kauf in einem Pinsel-Shop liegt in der großen Auswahl und dem perfekten Überblick über die vielen verschiedenen Arten. Zudem ist der Online-Kauf zeitsparend und meist auch etwas günstiger. Wenn Sie online Pinsel bestellen, erfolgt die Lieferung innerhalb weniger Tage.

Wenn Sie allerdings Wert darauf legen, den Pinsel vor dem Kauf selbst zu begutachten, dann können Sie Ihre Pinsel auch im Malerfachmarkt oder im Baumarkt in Ihrer Nähe kaufen.

Sind teure Pinsel wirklich besser als billige Pinsel?

Nicht immer sind teure Pinsel besser als die billigen Varianten. Bei den hochwertigen und bekannten Pinselherstellern können Sie sich allerdings sicher sein, dass die Qualität stimmt. Bei günstigeren Pinseln merkt man das leider erst im Rahmen der Verwendung. Oftmals fallen beispielsweise Pinselhaare aus oder Material und Verarbeitung sind weniger hochwertig. Aber selbstverständlich gibt es immer wieder auch gute, günstige Pinsel zu ergattern. Insgesamt gilt bei der Pinselanschaffung jedoch: Wer nicht zweimal kaufen möchte, entscheidet sich besser gleich für die etwas teureren Pinsel.

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