Untergrundvorbereitung: Wand und Decke

Die Basis für ein zufriedenstellendes Ergebnis von Tapezierarbeiten ist die Kontrolle der Beschaffenheit und die fachgerechte Vorbereitung des Untergrundes.

Wand und Decke fachgerecht vorbehandeln
Wand und Decke fachgerecht vorbehandeln
Untergrundvorbereitung mit Tapetenablöser von Metylan
Untergrundvorbereitung mit Tapetenablöser von Metylan
Grundregeln

Die zu bearbeitende Fläche muss trocken, tragfähig, gleichmäßig saugfähig, sauber und glatt sein. Doch in der Praxis herrschen nur in den seltensten Fällen ideale Bedingungen. Darum werden Decken und Wandflächen zunächst genau geprüft, um weitere Arbeitsschritte einzuleiten.

Alte Tapeten sind grundsätzlich restlos zu entfernen. Wer dabei zeit- und kosteneffizient arbeiten will, greift zu speziell entwickelten Tapeten-Ablösern (z. B. von Metylan). Sie fördern eine schnelle Penetration und ermöglichen so ein einfaches Ablösen der alten Wandbekleidung. Wichtig: Waschbeständige Tapeten sowie gestrichene Raufaser sollten vorher perforiert werden.

Anschließend kann die genaue Untergrundprüfung beginnen:

1. Untergrundprüfung

Prüfung auf Feuchtigkeit

Dunkle Verfärbungen auf Putz- oder Betonoberflächen deuten ebenso wie Schimmelpilze und Stockflecken auf Feuchtigkeit hin. Eindeutige Ergebnisse liefert die Folienprobe. Restfeuchte zeigt sich nach 12 bis 24 Stunden in Form von Kondenswasser hinter der Folie. Natürlich kann die Prüfung auch mit einem Feuchtigkeitsmessgerät durchgeführt werden, das einen Nachweis der Feuchtigkeitswerte – besonders in Grenzbereichen – liefert. Vor Beginn der weiteren Arbeiten muss der Untergrund in jedem Fall trocken sein.

Prüfung der Oberflächenfestigkeit/Tragfähigkeit

Die Oberflächenfestigkeit lässt sich per Kratz- oder Druckprobe feststellen: Platzen bei mäßigem Druck mit einem harten, kantigen Gegenstand Teile der Oberfläche ab, ist der Untergrund meist nicht fest genug für eine Tapezierung.
Lässt sich beim Reiben mit der Hand über den Untergrund ein kreidender Abrieb feststellen, muss diese Fläche zunächst sorgfältig gereinigt und gegebenenfalls mit einem wasserbasierten Tapeziergrund verfestigt werden. Alte Dispersionsfarbenanstriche können mittels Klebebandtest auf ihre Tragfähigkeit geprüft werden.
Dazu einen Streifen Klebeband auf den Untergrund kleben, fest andrücken und mit einem Ruck abziehen. Bleiben am Band deutliche Anstrichteile haften, sollte der Anstrich entfernt werden.

Die Saugfähigkeit von Decken und Wänden wird durch eine Benetzung der Oberfläche mit Wasser getestet.
Die Saugfähigkeit von Decken und Wänden wird durch eine Benetzung der Oberfläche mit Wasser getestet.
Prüfung auf Saugfähigkeit

Die Saugfähigkeit von Decken und Wänden wird durch eine Benetzung der Oberfläche mit Wasser getestet. Perlt das Wasser ab, handelt es sich um einen nicht oder nur schwach saugfähigen Untergrund. Nimmt der Untergrund das Wasser schnell auf bzw. verfärbt sich dunkel, liegt ein stark saugfähiger Untergrund vor. Nach dem Ergebnis dieser Prüfung richtet sich die weitere Vorgehensweise bei der Vorbehandlung (siehe Spachteln und Grundieren).

Prüfung auf Glätte und Sauberkeit

Glätte und Sauberkeit des Untergrundes lassen sich durch Streiflicht mit einer Handlampe überprüfen. Raue Untergründe müssen mit einer geeigneten Spachtelmasse geglättet werden.

 

 

Metylan hilft bei der Untergrundvorbereitung
Metylan hilft bei der Untergrundvorbereitung

2. Spachteln

Saugfähige Untergründe

Zum Füllen und Verschließen von Vertiefungen sowie Fugen in Betonfertigteildecken oder Gipsplatten eignen sich Gipsspachtelmassen (z. B. Metylan RenoMur Innenspachtel ) am besten.

Schwierige, nicht saugfähige Untergründe

Auf schwierigen, nicht saugfähigen Untergründen, z. B. altem gestrichenen Glasgewebe, Latexplastik, Reibeputz, lackierten Oberflächen, Fliesen usw. bietet etwa die sofort einsatzbereite Dispersionsspachtelmasse Metylan RenoMur Fertigspachtel exzellente Haftung.

Feinarbeiten

Zum Schließen gering dehnungsbeanspruchter Anschlussfugen z. B. an Fußleisten und Türrahmen sowie zum Reparieren von Ausbruchstellen an Ecken und Kanten, Verfüllen von Dübellöchern oder Einspachteln von Tapezierkanten und Eckprofilen liefern Dispersionsspachtel aus der Kartusche, wie der Metylan RenoMur Reno Spachtel optimale Ergebnisse.

3. Grundierung

Je nach Untergrundbeschaffenheit können verschiedene Grundierungen angewendet werden.

Vorkleistern mit Tapeten-Kleister

Verdünnter Kleister wird speziell zur Grundierung tragfähiger mineralischer Untergründe benutzt. Dazu zählen z. B. Betonoberflächen, Gipsfaserplatten sowie Maschinengipsputz. Durch das Vorkleistern wird die Saugfähigkeit reduziert und die nachfolgende Tapezierarbeit erheblich erleichtert.

Farbloser Tapeziergrund

Wasserbasierter Tapeziergrund verfestigt den Untergrund und reguliert die Saugfähigkeit vor dem Tapezieren, ohne dabei den Untergrund abzusperren. Vor allem Gipsplatten und leicht kreidende bzw. sandende Putzoberflächen sollten damit grundiert werden.

Bei durchscheinenden Wandbekleidungen, z. B. synthetischen Vliesen in hellgrundigen Dessins, muss ein farblich einheitlicher Untergrund hergestellt werden.
Bei durchscheinenden Wandbekleidungen, z. B. synthetischen Vliesen in hellgrundigen Dessins, muss ein farblich einheitlicher Untergrund hergestellt werden.
Pigmentierter Tapeziergrund

Bei durchscheinenden Wandbekleidungen, z. B. synthetischen Vliesen in hellgrundigen Dessins, muss ein farblich einheitlicher Untergrund hergestellt werden. Damit Farbtonunterschiede vom Untergrund später nicht durch die Tapete sichtbar sind, wird dieser mit einem pigmentierten Tapeziergrund grundiert.

Tapetenwechselgrund

Der Einsatz von Tapetenwechselgrund ermöglicht später ein müheloses, trockenes Abziehen von mehrfach gestrichener Raufaser sowie Papiertapeten.

Nicht vergessen:

Wer feststellt, dass der Untergrund Mängel aufweist, die Zweifel am Erfolg der Arbeiten aufkommen lassen, kann sich nach VOB/B § 4.3 teure Nacharbeiten ersparen. Er muss diese Zweifel seinem Auftraggeber vor Beginn der Arbeiten schriftlich mitteilen und begründen (Musterbrief siehe BFS Merkblatt Nr. 20).

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