Tipps zum Tapezieren: Die richtige Untergrundvorbehandlung Teil 4

Das Spachteln rauer Untergründe ist eine wichtige Voraussetzung für die fachgerechte Tapezierung, vor allem bei sehr glatten oder glänzenden Tapetenoberflächen. Dafür sind am besten neutrale, gipshaltige Spachtelmassen oder ein speziell entwickelter Tapezierspachtel auf Dispersionsbasis geeignet. Die Anzahl der Spachtelungen hängt von der Rauigkeit der Oberfläche ab.

Maler spachtelt Wand.
Die richtige Untergrundvorbereitung ist das A und O beim tapezieren.

Oberflächengüten im Trockenbau

Verspachteln von Gipsplatten

Q1 Grundverspachtelung: Das Füllen der Stoßfugen der Gipsplatten und das Überziehen der sichtbaren Teile der Befestigungsmittel. Überstehendes Spachtelmaterial ist abzustoßen. Werkzeugbedingte Markierungen, Riefen und Grate sind zulässig. Derartige Flächen sind für die Verklebung von Fliesen und Platten geeignet.

Q2 Standardverspachtelung: Grundverspachtelung nach Q1 + Nachspachtelung bis zum Erreichen eines stufenlosen Übergangs zur Plattenoberfläche. Genügt den üblichen Anforderungen an Wand- und Deckenflächen. Zur Verklebung mittel- und grobstrukturierter Wandbekleidungen, z. B. Tapeten und Rauhfaser.

Q3 Sonderverspachtelung: Standardverspachtelung nach Q2 + breites Ausspachteln der Fugen sowie ein scharfes Abziehen der restlichen Kartonoberfläche zum Porenverschluss. Im Bedarfsfall sind die Spachtelflächen zu schleifen. Diese Oberfläche ist geeignet für feinstrukturierte Wandbekleidungen.

Q4 Vollflächenverspachtelung: Sonderverspachtelung nach Q3 + breites Ausspachteln der Fugen sowie ein vollflächiges Überziehen und Glätten der gesamten Oberfläche (Schichtdicke bis ca. 3 mm). Höchste Anforderungen an die gespachtelte Oberfläche zur Verklebung glatter Wandbekleidungen mit Glanz, z. B. Metall- oder Vinyltapeten.

„Q“ steht für Qualitätsstufe. Siehe Merkblatt Nr. 2 für die Verspachtelung von Gipsplatten, Oberflächengüten. Bundesverband der Gipsindustrie e. V.

Spachtelarbeiten auf nicht saugfähigen Untergründen

Zum Glätten nicht saugfähiger Untergründe, z. B. Lack- und Ölfarbenanstriche, extrudiertes Polystyrol und Dämmplatten aus Polyurethan- Hartschaum, empfiehlt sich die Verwendung eines hochwertigen Dispersionsspachtels (z. B. Metylan RenoMur Fertigspachtel). Ebenfalls ist dieses Produkt hervorragend zur Erzielung eines tapezier- und beschichtungsfähigen Untergrundes im Trockenbau einsetzbar (Q3 – Q4), sowie zum Glätten von Reibe-/Buntsteinputzen und Latexplastik. Bei der Überarbeitung von alten Wandfliesen (kein Nassbereich, z. B. alter Fliesenspiegel in der Küche) sollten zunächst die Fugenbereiche einmal vorgespachtelt und nach der Trocknung die gesamte Fläche einmal überspachtelt werden. Zur Flächensanierung alter Glasgewebe wird die Fläche zunächst mit dem Dispersionsspachtel einmal vorgespachtelt. Nach der Trocknung wird ein zweiter Auftrag des RenoMur Fertigspachtels mit einer Zahnkelle (B3-Zahnung) vorgenommen, in dem ein Renoviervlies eingelegt und angedrückt wird. Es entsteht somit ein tapezier- und beschichtungsfähiger Untergrund.

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