Außenputz – Eigenschaften, Techniken, Tipps für Heimwerker

Außenputz setzt sich aus vier grundlegenden Funktionen zusammen, die sich teilweise ergänzen: Ästhetik, Witterungsschutz, Dämmung und Substanzerhalt. Will man sich als Bauherr für einen Außenputz entscheiden, so sollte an alle vier Funktionen gedacht werden. Außerdem müssen Untergrund und Putz perfekt zusammenpassen und selbstverständlich korrekt miteinander verbunden werden. Als Heimwerker kann man selber eine Hauswand verputzen, denn das Vorgehen ist nicht schwierig und mit etwas Übung gelingt es schon recht bald. Weitaus bedeutsamer als das Anwerfen des Putzes sind die Vorbereitungen und Vorüberlegungen bzgl. der Materialauswahl und Materialaufbereitung.

Wer seine Fassade verputzen will, steht vor einer großen Herausforderung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass man die vier Funktionen vom Außenputz bestmöglich vereinen muss. Die Verputzarbeiten im Außenbereich sind schwieriger als die im Innenbereich, weil die Außenseiten der Mauerwerke starker Witterung ausgesetzt sind und Bausubstanz unterschiedlich auf Witterung reagiert. Was man im Inneren noch durch Heiz- und Lüftverhalten ein wenig regulieren kann, muss im Außenbereich von Vornherein korrekt angebracht worden sein. Eine Hauswand verputzen bedeutet in erster Linie eine sehr gründliche Vorarbeit zu leisten. Wichtige Fragen sind:

· Welche Putze vertragen sich mit den Untergründen?

· Welcher Putzaufbau ist anzuraten?

· Wie kann gedämmt werden?

· Sieht der Putz im getrockneten Zustand schön aus?

· Welchen Freiraum hat man zur Gestaltung der Oberfläche?

· Wie hoch ist der Aufwand für Vorbereitung und Durchführung?

· Was ist das wichtigste Ziel der Putzarbeiten?

· Was kann ich selber, was muss ich Profis überlassen?

 Um Ihnen hier eine „Erste Hilfe“ zu bieten, lesen Sie im Folgenden, wie sich die obigen Fragen ergeben, welche Antworten möglich sind, was es als Bauherr zu beachten gibt und wie Sie sich am besten vorbereiten können, um alle Funktionen vom Außenputz optimal ausfüllen zu können.

Außenfassade verputzen – erste Überlegungen

Wer ein Haus verputzen will, muss bedenken, dass der Putz Teil des Wandaufbaus ist und die Mauer den Kern dieses Aufbaus darstellt. Dieser Kern sollte von beiden Seiten so gestaltet sein, dass Feuchtigkeit eindringen und abziehen kann. Viele Bauherren begehen den Fehler, ein Mauerwerk völlig versiegeln zu wollen, sodass kein Sauerstoff- und Feuchtigkeitstransport stattfinden kann. Doch kleinste Risse oder andere Veränderungen im Aufbau bedingen Lücken dieses Systems, denn Sauerstoff bzw. Feuchtigkeit kommen so ans Mauerwerk, aber die Feuchtigkeit kommt dann nicht wieder heraus, weil vieles noch immer versiegelt ist. Deshalb ist es besser, Putze zu wählen, die nicht völlig abdichten, auch wenn luftdichtgeschlossene „Hüllen“ gerade bei Neubauten beliebt sind. 

Wichtig zu wissen: Es besteht ein Dampfdruck-Gefälle zwischen Innen- und Außenwand, was zu Kondenswasser führt, welches sich am Mauerwerk ablagert und dort Schäden machen kann. Wenn der Dampfdruck im Inneren höher oder niedriger zur relativen Luftfeuchtigkeit steht, ist ein Dampfdruck-Gefälle vorhanden. Der Druck entweicht auf die druckärmere Seite der Wand, was die Diffusion ist. Diese ist im engen Sinne nämlich die Ausgleichsströmung. Je weniger Widerstand ein Bauteil dem Dampfdruck entgegensetzt, desto besser sind die Diffusionseigenschaften, also die Durchlässigkeit der Feuchte. Mineralische Putze, vor allem aber Putze aus Lehm oder Kalk, sind hier das Mittel der Wahl, weil diese sehr gute Diffusionseigenschaften haben. Im Außenbereich müssen sie aber geschützt werden, denn gerade Lehm ist nicht wasserbeständig.

Außenmauer verputzen

Wie muss man sich das nun vorstellen, will man eine Außenmauer verputzen? Zunächst ist zu kontrollieren, aus welchen Materialien das Mauerwerk bereits besteht und in welcher Bauweise es errichtet wurde. Im Groben muss zwischen reinem Holzbau, Fachwerkbau und Massivbau unterschieden werden, auch wenn es im Feinen noch weitere Differenzierungen gibt. Nicht jeder Putz eignet sich für jede Bauweise, weil die Bauweisen eigene Merkmale haben. Ein Fachwerkhaus braucht Rücksicht auf die Ausfachungen und das Gebälk. Außerdem ist Holz ein Baustoff, der sich ausdehnt und zusammenzieht, was fast immer Rissbildungen begünstigt. Eine Massivwand kann aus Gasbeton, Ziegelsteinen oder gegossenem Beton bestehen. Auch hier sind Veränderungen des Bauteils möglich. Beton reagiert auf Feuchtigkeit anders als Holz oder Lehm. 

Tipp:

Checken Sie unbedingt den Aufbau und die Materialien der Außenmauern und recherchieren Sie nach den Eigenschaften der Bauweise und der Baumaterialien.

Garage verputzen

Selbiges trifft zu, wenn sie „nur“ eine Garage verputzen wollen. Bei einer Garage ist es wichtig für das Auto, diese nicht luftdicht zu machen, denn völlige Luftdichtigkeit würde Korrosionseffekte am Wagen mit sich führen. Wie bei jedem Putzaufbau sind mehrere Lagen aufzutragen. Meistens sind ein Unterputz und ein Oberputz ausreichend. Je nach ästhetischen Wünschen können auch Feinputze eingesetzt werden. Setzen Sie am besten Kalk- oder Kalkzementputze ein und vermeiden Sie es, harte Putze auf weiche aufzutragen. Umgekehrt ist machbar und auch das gängige Vorgehen, aber bei festen auf weichen Putzen würde es zu Spannungen kommen und der weiche Untergrund kann den harten und schweren Vordergrund nicht tragen.

Gartenmauer verputzen

Eine Mauer im Außenbereich zu verputzen unterscheidet sich vom Vorgehen her nicht groß von Putzarbeiten an Gebäuden. Was vernachlässigt wird, sind Dämmwirkungen, denn eine Gartenmauer braucht keine Wärmedämmung. Ästhetik, Substanzerhalt und Witterungsschutz stehen im Vordergrund. Auch wenn man Putze auf Kunststoffbasis verwenden kann, sind mineralische Putze auf Mauerwerk immer zu empfehlen. Wer hier Geld sparen möchte, kann den Beton-Estrich nutzen. Vorsicht aber in Bezug auf das Erscheinungsbild, denn Estrich eignet sich zwar zum Verputzen, aber er ist sehr grobkörnig. Wer lieber etwas Ästhetischeres möchte, kann Reibeputze für den Außenbereich verwenden.

Fassadenputze im Überblick

Im Grunde ist eine Unterscheidung der Fassadenputze genauso vorzunehmen wie bei allen anderen Putzen auch. Es wird nach den folgenden Kategorien unterschieden:

· Bindemittel

· Zuschlagstoffe

· Putzstärke

· Putzbestandteile

· Wandgestaltung

· Putztechnik

· Putzfunktionen

Für Fassadenputze wichtig sind die Unterscheidungsmerkmale „Putzfunktionen“, „Putztechnik“, „Wandgestaltung“ und „Putzstärke“. Die anderen Kategorien sind zwar nicht zu vernachlässigen, doch für eine Orientierung über Grenzen und Möglichkeiten von Putzarbeiten an Fassaden sind nur die genannten Kriterien wichtig.

Grundsätzlich sollten als Fassadenputz alle Putze genutzt werden, die wetterfest und mineralisch sind. Wer ein Haus von außen mit Lehm verputzen will, kann dies tun, muss den Lehm dann aber speziell vor Witterung schützen – z. B. mit einer Holz- oder Schindelverschalung, keinesfalls aber mit einem schwereren Putz.

 

 

Fassadengestaltung mit Holz und Putz

Lehm ist auch das richtige Schlagwort für die Fassadengestaltung mit Putz, denn Lehm wird im Innenbereich häufig verziert, da dieser Baustoff viel Entfaltungsfreiraum bietet. Im Außenbereich braucht es aber Alternativen. Hier sollte man auf Roll- oder Reibeputze zurückgreifen. Sie sind in Farbe und Körnung variabel, was der Kreativität zugutekommt. Mit ein paar Handgriffen lassen sich auch interessante Muster abbilden. Wandschablonen können hier die Arbeit maßgeblich unterstützen.

Wer seine Fassade mit Holz und Putz verzieren will, ist gut beraten, sich an der Fachwerkkonstruktion zu orientieren, denn diese historische Bauform hat schon früh verschiedene Spielweisen von Holz- und Putzgestaltung hervorgebracht. Wer ein Fachwerkhaus besitzt, kann so „traditioneller“ Weise die Gefache verputzen und das Gebälk sichtbar lassen. Wer ein Massivhaus besitzt, kann sich eine Fachwerkoptik gestalten, indem er in Anlehnung an die Ständerbauweise mit Holzbrettern die Fachwerkgestaltung nachbildet. Mögen Sie es eher moderner, können Sie Fassadenputzbereiche und Holzverschalung auch miteinander abwechseln.

Fassadenputz und Außenputz – Gemeinsamkeiten und Unterschiede

„Welcher Putz für außen?“ als zielführende Fragestellung führt zwangsläufig zu der Frage, ob es einen Unterschied zwischen Außen- und Fassadenputzen gibt. Im Allgemeinen kann die Frage verneint werden, denn jeder Außenputz eignet sich als Fassadenputz. Im Speziellen kann aber unterschieden werden zwischen allen möglichen Außenputzen und den Fassadenputzen als spezielle nur für Fassaden geeignete Putze. Gerade Putze, die der Gestaltung der Fassadenoberfläche dienen, sind somit mehr den Fassadenputzen zuzuordnen und weniger den Außenputzen im Allgemeinen, auch wenn sie im Speziellen natürlich Außenputze sind.

Gemeinsamkeiten: „Außenputz“ ist der Oberbegriff für alle Putze, die im Außenbereich geeignet sind. Somit zählt der Fassadenputz zu den Außenputzen.

Unterschiede: Nicht jeder Außenputz eignet sich zur Gestaltung von Fassaden. Deshalb sind Fassadenputze vor allem jene Putze, mit denen die Oberfläche variabel gestaltet werden kann.

Dies ist keine offizielle Definition, sondern die Unterscheidung dient lediglich der Überschaubarkeit bei der Wahl des richtigen Putzes, um das Verputzen außen so effizient und effektiv wie möglich vorzunehmen.

Styropor verputzen

Das Thema „Wand verputzen außen“ macht es nötig, auch über Styropor zu sprechen, ein synthetischer Baustoff, der v. a. als Dämmmaterial genutzt wird. Styropor wird nicht selten rückgebaut, weil viele Bauherren Fehler bei der Montage machen bzw. den Baustoff dort anbringen, wo er überhaupt nicht hingehört. Die Folgen sind anhaltende Feuchtigkeit und Schimmelbildung. Auch wenn Styropor als Außendämmung zugelassen ist, sollte vor der Montage unbedingt geprüft werden, ob mit dem Einbau die Bausubstanz langfristig geschädigt werden kann. 

Will man Styropor verputzen, ist zunächst darauf zu achten, dass die Dämmplatten richtig an der Außenwand haften und alle Eckwinkel für Armierungsgewebe gesetzt sind. Danach trägt man Spachtel auf die Außendämmung auf und zieht diesen gleichmäßig ab. Dann sollte man Gewebe einlegen, alles etwas antrocknen lassen und anschließend Grundierung und Außenputz auftragen. Dies ist dann kein klassisches Mauerwerk-Verputzen, weil die Mauern gewissermaßen eingepackt sind in die Dämmmaterialien, welche letztlich auch verputzt werden.

Tipp:

Wer noch keine Außendämmung hat, sollte unbedingt nach Verträglichkeit von Bausubstanz und Dämmstoffen schauen, bevor er eine montiert.

So treffen Sie die richtigen Vorbereitungen

Eine Mauer verputzen außen ist vom Grunde her immer dasselbe Vorgehen, egal, ob an einem Haus, an einer Garage oder an einer Gartenmauer. Im Einzelnen mag es etwaige Abweichungen geben, aber vom Arbeitsprinzip her sind große Gemeinsamkeiten zu finden, was Material und Aufbau betrifft.

Werkzeuge zum Verputzen

Zum Verputzen von Wänden oder Dämmstoffen braucht es im Regelfall keine größeren Werkzeuge. Hilfreich können dennoch Gerüst und Putzmaschine sein. Letztere ist nicht erforderlich, wenn man genug Zeit und Kraft investiert. Bei einer Putzmaschine braucht man außerdem mehrere Mitarbeiter. Folgende Werkzeuge sind im Allgemeinen notwendig:

· Wasserwaage

· Wassereimer

· Mörteleimer und Mörtelwannen

· Kelle und Glättekelle

· Spachtel

· Rührwerk

· Reibebrett

· Abziehbrett oder Kartätsche

· Abdeckmaterialien (Folie, Klebeband, Filz)

· Gage

· Wassersprüher

· Pinsel

· Putzprofile

· ggf. Grundierung

· Mörtel bzw. Putz     

Materialien zum Verputzen

Die wichtigsten Materialien sind bereits bei den Werkzeugen gelistet. Entscheidend ist, die richtige Wahl zu treffen, damit alle relevanten Funktionen vom Außenputz erfüllt werden. Die Werkzeuge können jederzeit gewechselt werden. Weitaus entscheidender ist die Auswahl passender Materialien, denn wenn erst mal ein Big Bag Putz vor der Tür steht und man erst danach bemerkt, dass dieser unbrauchbar ist, ist der Aufwand immens, alles anzupassen.

Die richtige Wahl (Technik): Reibeputz außen vs. Rollputz außen vs. Rauputz außen?

Wenn Sie Mauern im Außenbereich verputzen wollen, bietet es sich an, nach der Putztechnik die Baumaterialien auszuwählen, weil die Putztechnik viel über die Anwendungsmöglichkeiten verrät. Wichtig ist, im Vorfeld abzuklären, welche Materialien zum Untergrund und zur Bausubstanz passen: Was verträgt sich womit? Entscheidend sind Diffusionseigenschaften und Stärke bzw. Oberflächenverhältnisse zwischen weicheren und stärkeren Putzarten. Bei der technischen Auswahl sind 

· Reibeputze,

· Rollutze und

· Rauputze

die häufigsten Anwendungen, weil es sich um Systeme handelt, die leicht zu verarbeiten und mit vielen Untergründen kompatibel sind.

Reibeputze

Reibeputze werden angeworfen und dann mit dem Reibebrett geglättet. Wer eine Fassade verputzen will, sollte sich für mineralische Reibeputze entscheiden, weil sie gute Diffusionseigenschaften haben, sprich „atmungsaktiv“ sind. Außerdem sind mineralische Putze widerstandsfähig, was im Außenbereich wichtig ist.

Rollputze

Diese Putze werden mit einer Rolle aufgetragen. Der Vorteil ist, dass auf diese Weise gleichmäßig gearbeitet werden kann. Man kann sich die Anwendung vorstellen wie den Umgang mit einer Malerrolle und Farbe. Da der Auftrag nur relativ dünn ist und viele Rollputze Marmorbestandteile haben, eignet er sich in erster Linie für die Oberflächengestaltung. Als Unterputz sollte auf einen Reibeputz zurückgegriffen werden.

Rauputze

Rauputze eignen sich ebenso nur für die Oberflächengestaltung – vorrangig im Hausinneren. Es ist aber genauer zu unterscheiden: Es existieren Rauputze für eher dünne Oberflächen sowie den sogenannten Münchner Rauputz, der zu den Reibeputzen zählt und auch Außen genutzt werden kann.

Die richtige Wahl (Bindemittel / mineralischer Putz)

Für Außenwände sind mineralische Putze das Mittel der Wahl, Putze auf synthetischer Basis sollten gemieden werden. Sie ermöglichen zwar ein luftdichtes Verpacken der Bausubstanz, aber durch Rissbildungen oder Veränderungen in der Wandkonstruktion kann es zu Durchlässigkeit kommen, sodass Feuchtigkeit eindringen, aber nicht wieder herausgelangen kann. Kondenswasser hinter der verputzten Fassade wirkt sich irgendwann schädlich auf die Substanz aus.

Putze mit Gipsanteilen sind ebenso zu meiden, weil Gips Wasser bindet. Wer die besten Diffusionseigenschaften möchte, sollte im Außenbereich auf Kalkputz setzen. Dieser kann entweder konstruktiv geschützt werden oder aber man vermengt Kalk mit Zement. Eine Alternative wäre hochhydraulischer Kalk. Ansonsten ist auch ein reiner Zementputz möglich, der die einfachste und kostengünstigste Version darstellt:

 

 

Zementputz außen

Zementputz wird meistens im Sockel- oder Kellerbereich verwendet. Im Außenbereich eignet er sich, weil er wasserabweisend und wärmedämmend ist. Außerdem ist Zement sehr robust, sodass Druckmomente wie vom Starkregen oder bei Sturm von herabfallenden Dachziegeln kompensiert werden können. Die Oberfläche wird sehr hart.

Zement ist ein gutes Material, um die bautechnisch relevanten Aspekte von Putzarbeiten umzusetzen: Er wirkt dämmend, wirkt sich positiv auf das Raumklima aus, schützt die Bausubstanz. Natürlich ist reiner Zementputz nicht für jeden schön anzusehen, weshalb der Ästhetikfunktion nachgeholfen werden muss, was mit entsprechenden Farben oder Oberflächengestaltungen ermöglicht werden kann. Wer es zweckdienlich mag, ist ansonsten mit Zement gut beraten. Doch Obacht: Zement ist relativ schwer! Je nach Putzstärke muss hier genau hingesehen werden, ob der Untergrund den Putz dauerhaft halten kann.

Außenputz selber machen

Heutzutage macht es preislich kaum einen Unterschied, ob man Putz als Fertigmischung kauft oder selber anrührt, wobei der Aufwand des Anrührens sehr hoch ist. Dies sollte man nur machen, wenn ganz spezielle Anforderungen an den Außenputz gestellt werden, die herkömmlich angebotene Putze nicht bereitstellen. Gerade wenn Putz in Big Bags gekauft wird, kann man sehr viel Geld sparen. Sackware ist nur bei kleinen Flächen oder Reparaturen sinnvoll.

Wer dennoch selber seinen Putz herstellen möchte, sollte so einfach wie möglich vorgehen. Wichtig ist, regelmäßig das Mischverhältnis zu kontrollieren und zu regulieren. Folgende Schrittfolge ist zu wiederholen, bis der Putz die Konsistenz hat, die er für den Aufbau braucht:

(anhand des Beispiels der Herstellung von Kalkzementputz; Werkzeuge und Materialien: Mischkasten, Schaufel, Kelle Wasser, Kalk, Zement und Sand)

  1. Acht Teile Sand ausstreuen.
  2. Zwei Teile Kalk und einen Teil Zement in kleinen Häufchen mit dem Sand vermischen, bis die Mischung überall gleichmäßig ist.
  3. Wasser in jedes Häufchen dazugeben. Achtung: Nur regelmäßig wenig Wasser!
  4. Alles vermengen bis es überall feucht ist.
  5. Bei Bedarf Wasser nachgeben oder auch Teile der Binde- und Putzmittel, bis der Putz die richtige Konsistenz hat.

„Teile“ bedeutet hier keine Maßeinheit, sondern signalisiert lediglich das Mischverhältnis. Wie groß die Teile sind, müssen Sie entscheiden. Wichtig ist nur, dass das Verhältnis der Teile zueinander eingehalten wird.

Außenwand verputzen – Schritt für Schritt

Ohne Putzmaschine muss der Putz per Hand angeworfen oder aufgezogen werden. Das Anwerfen verlangt etwas Übung, beschleunigt aber den gesamten Arbeitsprozess, wenn man es einmal kann. Beim Aufziehen des Putzes wird langsamer, dafür gleichmäßiger gearbeitet. Man setzt mit dem Putz im unteren Bereich der Wand an und zieht ihn dann unter Druck nach oben. Arbeiten Sie immer nur wandteilig, also nicht die gesamte Fläche auf einmal, denn sonst kommen Sie mit dem Abreiben und der Trocknungszeit nicht hinterher. Wollen Sie Beton außen verputzen, ändert das nichts am Vorgehen, auch wenn Beton einen festen Untergrund für den Putz bietet. Die Regel ist immer:

  1. Putz auftragen und gleichmäßig verteilen
  2. Anziehen lassen
  3. Abreiben oder andere Gestaltungsarbeiten

Bei einer Fassadengestaltung mit Putz brauchen Sie auch entsprechende Dekorationswerkzeuge und passende Ober-, Fein- oder Edelputze. Wenn Sie noch wenig Erfahrung mit Putzarbeiten haben, fangen Sie klein an und versuchen Sie sich an einer Fläche von 1 m x 1m. Beobachten Sie das Verhalten des Putzes: Zieht er schnell an? Ist er schnell trocken? Hält er? Wie geht er von der Kelle ab? Legen Sie immer wieder eine Wasserwaage an, um die gleichmäßige Oberfläche zu kontrollieren.

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