Was beim Tapezieren im Detail beachtet werden sollte, erfahren Sie in diesem Teil unserer Serie zum Thema "Tapezieren & Gestalten". Von kleinen Vorarbeiten bis zum Meistern kritischer Stellen sind Sie so bestens vorbereitet.
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Vor dem Beginn der Arbeiten muss in dem zu tapezierenden Raum der Strom abgeschaltet werden (Sicherung rausnehmen). Sämtliche Schutz deckel von den Steckdosen und Schaltern entfernen und die nassen Bahnen über die offenen Dosen hinweg tapezieren. Bei Schaltern wird das Papier vorsichtig kreuzförmig eingeschnitten und die Schaltmechanik von Kleister gereinigt. Wenn die Tapete angetrocknet ist, werden die Dosen mit dem Cuttermesser sauber ausgeschnitten. Dann alle Schutzdeckel wieder befestigen. Deckel von Verteilerdosen werden übertapeziert.
Türen werden von einer Seite antapeziert. Die Tapete wird scharf am Rahmen abgeschnitten. Über der Tür wird ein Stück von einer Restrolle rapportgerecht eingepasst. Danach wird die nächste volle Bahn über der Tür mustergerecht eingesetzt und im Bereich der Türöffnung zunächst mit etwas Zugabe ausgeschnitten. Die genaue Anpassung am Türrahmen erfolgt wieder mit dem Cuttermesser. Auch bei Fensternischen beginnt man an der Seite mit einer Bahn, setzt diese aber nicht an die Kante der Fensteröffnung, sondern lässt sie so weit überstehen, dass die Tiefe der Nische – plus Zugabe – abgedeckt wird.
Nach dem Einschneiden oben und unten kann der Überstand in die Laibung eingeklappt und genau am Fensterrahmen beschnitten werden. Das Stück über dem Fenster wird mit etwas Überstand abgeschnitten. Ein neu zugeschnittenes Bahnstück, das auch für das Einklappen von obenher in die Laibung ausreicht, wird über dem Fenster im Rapport eingepasst. Die Aussparung für den Rollladengurt wird sauber ausgeschnitten, sodass die Schnittkanten durch die Blende abgedeckt werden. Achtung: Bei Anschlüssen an Türen, Fenstern, Fußleisten, Fliesen usw. darf die Tapete nur anstoßen.
Mit einer Außeneckprofilleiste aus Kunststoff erreicht man saubere Eckanschlüsse auch dann, wenn die Außenecken nicht senkrecht verlaufen.
Nach VOB DIN 18366 können überlappende Anschlüsse Falten bilden oder aufreißen, weil die unterschiedlichen Baustoffe gegeneinander arbeiten. Hinter Öfen und Heizkörpern darf nicht tapeziert werden. Je nach den Gegebenheiten sollte man die Tapete so zuschneiden, dass ein sauberer Abschluss entsteht. Tapetenbahnen dürfen in der Länge nicht gestoßen werden.
Der Übergang von einer Dachschräge zur senkrechten Wand kann, wenn die Hohlkehle gleichmäßig verläuft, mit einer vollen Bahn beginnend bis in die Ecke geklebt werden. In der Ecke wird die Bahn geschnitten und der untere Teil neu angesetzt. Die obere Bahn muss dabei die untere überlappen. Für den Fall, dass die Hohlkehle nicht gleichmäßig verläuft, werden der obere und der untere Tapetenabschnitt getrennt mit Zugabe zugeschnitten. Man klebt die untere Wand im Muster passend, und zwar wieder so, dass sie einige Zentimeter unter die obere Bahn reicht.
Bei Rundbögen werden zuerst Wandbahnen neben und über dem Bogen mit 2 – 3 cm Überstand tapeziert. Diese Überstände werden mehrmals eingeschnitten, umgeklappt und in den Rundbogen eingeklebt. Zuletzt wird die genau zugeschnittene Laibungsbahn eingesetzt! Saubere Anschlüsse, besonders bei Mustertapeten, erzielt man durch den Einsatz von Eckprofi lleisten, die man jeder Rundung anpassen kann.
Bei Rohrdurchführungen wird die Tapete bis zu der Stelle der Durchführung mit der Schere eingeschnitten und im Bereich des Rohres durch sternförmiges Einschneiden angepasst. Nachdem man die Tapete um die Rohrdurchführung herum an die Wand angedrückt hat, kann der Bereich um das Rohr sehr genau mit dem Cuttermesser nachgeschnitten werden. Um ein gutes Nahtbild zu erhalten, sollte bei allen Tapezierungen auf eine gleichmäßige Trocknung geachtet werden. Die Raumtemperatur sollte zwischen 15 und 20 °C liegen. Durchzug und starkes Heizen sind zu vermeiden.
An Rundbögen wird vor dem Verkleben der Kunststoffeckleiste eine Schenkelseite der Leiste mit dem Cuttermesser oder einer speziellen Schere mehrmals eingeschnitten, um die Leiste leicht in die Bogenrundung einpassen zu können. Für die Verklebung benötigt man aufgrund der hohen Spannung einen Kontaktkleber (z. B. Pattex Kontaktkleber Classic). Bei Bedarf kann die Eckleiste vor der Tapezierung farbig angepasst werden.
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