Wer vor einer Renovierung steht, kennt die Frage: Soll ich meine Wände streichen oder tapezieren? Doch die Antwort lässt sich nicht pauschal geben. Denn nicht nur Kosten und Aufwand spielen eine Rolle, sondern auch die Beschaffenheit der Wand, der gewünschte Wohnstil und die eigenen Ansprüche an Pflege und Langlebigkeit. Ob Streichen oder Tapezieren besser passt, hängt daher nicht nur vom Material, sondern auch vom persönlichen Stil, vom Zustand der Wand und von den langfristigen Plänen ab.
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Bevor überhaupt über Tapete oder Streichen nachgedacht wird, lohnt sich ein genauer Blick auf die Wand selbst. Nicht jede Fläche eignet sich automatisch für beide Methoden.
Eine frisch verputzte Neubauwand ist in der Regel glatt und nimmt Farbe gut an. Mit einer Q3 oder Q4 Verspachtelung kann man zum Beispiel eine Wand ohne Tapete streichen. Hier lässt sich mit einem Anstrich schnell ein modernes Ergebnis erzielen. Altbauwände hingegen sind häufig uneben, weisen Risse auf oder tragen noch alte Farbschichten. Solche Untergründe können beim Streichen problematisch sein, da jede Unebenheit sofort sichtbar wird. Tapeten haben hier den Vorteil, dass sie kleine Makel kaschieren können.
Auch die Feuchtigkeit im Raum spielt eine Rolle. In Badezimmern oder Küchen sollte man sorgfältig prüfen, ob die Wand trocken genug ist und welche Materialien wirklich geeignet sind. Eine ungeeignete Wahl kann hier schnell zu Schimmelproblemen führen.
Kurz gesagt: Eine gute Renovierung beginnt nicht mit dem Pinsel oder der Tapezierrolle, sondern mit dem kritischen Blick auf den Untergrund. Wer die Eigenschaften seiner Wände kennt, trifft automatisch die bessere Entscheidung für die richtige Technik.

Eine Wand streichen gilt für viele als die unkomplizierteste Form der Wandgestaltung. Mit ein paar Rollen, Pinseln und Eimern Farbe ist ein Raum innerhalb weniger Stunden in ein neues Gewand gehüllt. Doch die Einfachheit hat auch ihre Tücken.
Bevor Sie eine Wand streichen, kann eine Grundierung oftmals sinnvoll sein. Besonders bei frisch verputzten, stark saugenden oder ungleichmäßigen Wänden sorgt sie dafür, dass die Farbe besser haftet, gleichmäßig deckt und länger hält.
Eine Wand ohne Tapete streichen bietet jedoch den großen Vorteil der Flexibilität. Farben lassen sich schnell ändern, Trends können problemlos aufgegriffen werden und wer Lust auf Abwechslung hat, ist mit einem Anstrich gut bedient. Auch die Kosten sind überschaubar: Hochwertige Wandfarbe gibt es in vielen Preisklassen, und wer selbst Hand anlegt, kommt vergleichsweise günstig davon. Gerade in Mietwohnungen ist Streichen beliebt, weil sich die Wand bei Auszug unkompliziert wieder neutralisieren lässt.
Allerdings zeigt sich beim Streichen auch die schon angesprochene Abhängigkeit von der Wandqualität. Jede Unebenheit, jeder Putzriss und sogar alte Dübellöcher zeichnen sich unter der Farbe ab. Je nach Farbton sind zudem mehrere Anstriche notwendig, was die Arbeitszeit verlängern kann. Bei der Frage Streichen oder Tapezieren sollte man sich also nicht vorschnell entscheiden.
Vorteile:
Nachteile:
Im Gegensatz dazu wirkt das Tapezieren der Wand auf den ersten Blick aufwendiger – und tatsächlich braucht es mehr Geduld, Genauigkeit und oft auch etwas Übung. Doch wer diesen Schritt wagt, wird belohnt: Tapeten können einem Raum nicht nur Farbe, sondern auch Struktur, Tiefe und Persönlichkeit verleihen.
Tapeten sind besonders dann sinnvoll, wenn die Wand nicht perfekt eben ist. Kleine Risse oder Unebenheiten verschwinden unter einer hochwertigen Vliestapete fast unsichtbar. Darüber hinaus bietet Tapezieren eine fast grenzenlose Designvielfalt. Von dezenten Raufasern bis hin zu aufwendigen Mustern, Texturen oder sogar Fototapeten lässt sich nahezu jeder Wohnstil umsetzen.
Allerdings hat diese Qualität ihren Preis: Tapeten sind meist teurer, und wenn ein Profi die Arbeit übernimmt, liegen die Kosten deutlich über einem einfachen Anstrich. Hinzu kommt, dass ein späterer Wechsel mitunter mühsam ist, da alte Tapetenreste entfernt werden müssen.
Vorteile:
Nachteile:
Ob Sie sich für Streichen oder Tapezieren entscheiden, hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab: der Beschaffenheit Ihrer Wand und Ihren individuellen Vorstellungen für den Raum.
Streichen eignet sich besonders dann, wenn der Untergrund bereits eben und tragfähig ist oder wenn Sie eine schnelle, flexible Lösung suchen. Eine frisch gestrichene Wand lässt sich leicht farblich anpassen, ist pflegeleicht und ideal, wenn Sie Ihr Zuhause regelmäßig neu gestalten möchten. Auch für Räume, in denen Minimalismus und klare Farbflächen gefragt sind, ist Streichen oft die bessere Wahl.
Tapeten wiederum punkten, wenn der Untergrund kleine Unebenheiten aufweist, Struktur oder Muster gewünscht sind oder Sie einen besonderen Akzent setzen möchten. Tapeten können Räume wärmer, individueller und wohnlicher wirken lassen und bieten viele kreative Gestaltungsmöglichkeiten, die reine Farbe allein nicht erreichen kann.
Wer direkt eine Wand ohne Tapete streichen möchte, sollte vorher genau prüfen, dass der Untergrund glatt, sauber und tragfähig ist – nur dann hält die Farbe langfristig und das Ergebnis wirkt hochwertig. Am Ende gilt: Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“. Entscheidend ist, dass Sie Ihre Wand realistisch einschätzen und Ihre persönlichen Vorstellungen einbeziehen.
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