Holzfenster streichen: Darauf sollten Sie achten

Holzfenster haben eine schöne und wertige Optik – vor allem wenn sie frisch gestrichen sind. Worauf Sie dabei achten sollten? Nachlesen!

Anzeige

Holzfenster haben eine schöne und wertige Optik – vor allem dann, wenn sie gerade frisch gestrichen wurden. Spätestens jedoch wenn die Farbe an den Holzfenstern abplatzt, wird es Zeit für einen Neuanstrich. Andernfalls kann Feuchtigkeit in das Holz eindringen, was zu Schimmel im Fenster und im Zweifel auch in der Wohnung führen kann. Damit die Fenster lange schön bleiben und nicht der Witterung zum Opfer fallen, muss beim Streichen einiges beachtet werden. Wir klären auf, wie Sie Fenster richtig streichen und geben wertvolle Tipps zum richtigen Vorgehen beim neuen Fensteranstrich. 

 

Wann sollte ich die Fenster streichen?

Je nach Stärke der Witterung sollten Holzfenster alle fünf bis zehn Jahre neu behandelt und gestrichen werden. Damit die Farbe gut durchtrocknen kann und sich das Holz nicht aufgrund der Temperaturen zu stark ausdehnt oder zusammenzieht, empfiehlt sich der Frühling als idealer Zeitpunkt. Ist es zu kalt oder zu warm besteht die Gefahr, dass die frische Farbe abplatzt oder gar nicht erst richtig durchtrocknet und unschöne Bläschen oder gar Schimmel entstehen.

 

 

Welches Werkzeug brauche ich um Holzfenster zu streichen?

• Schraubenzieher, um Schrauben am Fensterrahmen zu lösen und die Fenster ggf. vorübergehend auszubauen.

• Spachtel, um grobe alte Farb- und Grundierungsreste von den Fenstern zu kratzen.

• Heißluftgerät und Abbeizer zur möglichst gründlichen Entfernung alter Farbe

• Lack oder Lasur

• Schleifpapier in 180 und 220 Körnung– 180 um alte Farbreste abzuschleifen, 220, um die aufgetragenen Schichten für die nächste Schicht anzurauen.

• Pinsel für den Farbauftrag

• Malerkrepp zum Abkleben

• Grundierung

Holzfenster lackieren oder lasieren?

Zunächst einmal eignen sich Lack und Lasur gleichermaßen als Schutzanstriche für Ihre Holzfenster. Es gibt jedoch optische Unterschiede. Während Lack die Holzstruktur verschwinden lässt, bleibt sie bei der Lasur optisch erhalten. Bei Lack handelt es sich folglich um einen deckenden Farbanstrich. Dieser bildet nicht nur eine Schutzschicht über dem Holz, sondern deckt die Holzstruktur eben mehr oder weniger vollständig ab. Streichen Sie Ihre Fenster jedoch mit Klarlack, bleibt das Holz sichtbar und erhält lediglich eine matte oder glänzende, transparente Schutzschicht. Lack ist sehr robust, sollte er aber einmal abplatzen, ist schnelles Handeln wichtig. So wird der Eintritt von Feuchtigkeit vermieden. 

Tipp: Kontrollieren Sie den Zustand Ihrer Fenster vor jedem Herbst. Die Hitze des Sommers kann zu Abplatzungen der Farbe führen sodass Witterungen im Herbst und Winter leichtes Spiel haben. 

Lasur hingegen dringt in das Holz ein und schützt auch die tieferen Holzschichten. Die natürliche Struktur des Holzes bleibt nicht nur sichtbar, sondern auch haptisch vorhanden. Denn: Das Holz fühlt sich nicht beschichtet an. Eine Lasur ist jedoch nicht so robust wie Lack. Dellen und Macken sind schnell zu sehen. Allerdings ist das eher ein optisches Manko: Die tieferen Schichten sind weiterhin vor Witterung und Ungeziefer geschützt. Sogenannte Dickschichtlasuren bilden zusätzlich eine Schutzschicht auf der Holzoberfläche. Sie sind eine Art Mittelweg zwischen Lack und Lasur. 

Das Vorgehen: Holzfenster richtig streichen

So, alles ist vorbereitet. Und jetzt? Jetzt geht es an die Arbeit! Denn nur mit „Überpinseln“ ist es nicht getan. Aber keine Sorge, in Summe ist der Neuanstrich der Holzfenster ganz leicht gemacht. 

Die Vorbereitung

Alte und beschädigte Fenster sollten immer komplett ausgebaut werden. Nur so lassen sich alle Risse und Fehler komplett aufdecken und im Anschluss ausbessern. Und auch wenn Sie Ihre Fenster in einer neuen Farbe streichen wollen, sollten Sie die Fensterflügel aushängen, um auch alle Seiten und Ecken der Fensterrahmen streichen zu können. Soll lediglich die bestehende Farbe bzw. Lasur aufgefrischt werden, reicht es, die Fenster zunächst mithilfe eines Schleifpapiers zu behandeln und so den Untergrund für den neuen Farbauftrag anzurauen. Am besten eignet sich dazu ein Schleifpapier mit 180er Körnung. 

Holzfenster neu streichen

Die grünen Fenster sollen weg, ab jetzt werden sie weiß! Alles klar, dann sollte die alte Farbschicht jedoch komplett entfernt werden. Dabei  helfen Heißluftgeräte, Spachtel und Abbeizer. Zunächst den Abbeizer auftragen und einwirken lassen, danach lassen sich alte Farbe und Beize einfach mit dem Spachtel abtragen. Wer auf zusätzliche Chemie verzichten möchte, kann auf ein Heißluftgerät ausweichen. In jedem Fall sollte das Abtragen der alten Farbe ebenso wie das Auftragen der neuen Farbe im Freien oder in einem gut belüfteten Raum geschehen. 

Tipp: Investieren Sie in jedem Fall in eine gute Schutzmaske und Malerhandschuhe. 

Sollte das Holz unter der Farbe nicht mehr tragfähig sein, heißt es: Abschleifen, bis das Holz nicht mehr gräulich und damit gesund aussieht. Gegen Risse im Holz hilft Holzkitt für den Außenbereich dabei, diese zu schließen. Jetzt einmal die Holzfenster mit Imprägniergrund vorstreichen, um die Oberfläche für die neue Farbe vorzubereiten. 

Grundierung und erster Anstrich 

Beim Streichen von Holzfenstern ist es essentiell auf die richtige Reihenfolge der Abläufe zu achten. Zunächst sollten die Fensterrahmen gestrichen werden. Anschließend folgen Falz der Fensterflügel, Querhölzer der Fensterflügel und Falz des Rahmens. Danach streichen Sie dann alle senkrechten Hölzer der Fensterflügel. Wenn Sie sich für’s Fenster lackieren entschieden haben, dann sollte die erste Schicht eine passende Grundierung sein. Bei einer Lasur hingegen starten Sie auch mit selbiger bei der ersten Schicht. Egal ob Grundierung oder Lasur, ist die erste Schicht getrocknet, wird noch einmal mit einem Schleifpapier, am besten mit 220er Körnung angeraut. So hält die nächste Farbschicht besonders gut. 

Zweiter Anstrich 

Im zweiten Schritt des Streichprozesses kommt Ihr gewählter Acryl- oder Alkdharzlack oder eben die Lasur zum Einsatz. Auch nach diesem Schritt heißt es: Alles gut trocken lassen und dann mit 220er Schleifpapier anrauen, damit die letzte Schicht Lack oder Lasur gut hält.  

Der letzte Anstrich 

Nun haben Sie es fast geschafft, nur noch ein letztes Mal mit Lack oder Lasur über die Holzfenster streichen und Ihre Fensterrahmen sind wirksam vor der Witterung geschützt und haben eine edle, glatte Oberfläche – und das sieht richtig gut aus!

Was kostet das Streichen von Holzfenstern?

Es kommt natürlich immer drauf an, welche Materialien genutzt werden. Insgesamt können Sie jedoch von folgenden Kosten ausgehen: 

Ein Set Schleifpapier kostet rund zehn Euro, pro Liter Abbeizer kann man mit durchschnittlich 15 bis 30 Euro pro Liter rechnen. Malerkrepp kostet pro Set maximal zehn Euro. Lasur kostet je nach Qualität und Hersteller zwischen zehn und 30 Euro pro Liter. Ein Liter reicht für ca. acht bis 15 Quadratmeter aus. Holzlack ist im Schnitt etwas teurer und kostet zwischen 20 und 30 Euro pro Liter, reicht jedoch auch für etwas mehr Fläche. 

Artikel weiterempfehlen

Abonnieren Sie jetzt den kostenlosen Malerpraxis-Newsletter!

Abonnieren Sie noch heute unseren kostenlosen Newsletter, der Sie regelmäßig mit nützlichen Neuigkeiten und Informationen zu unseren Produkten & Angeboten versorgt. Die Anmeldung dauert nur einen kurzen Augenblick. Selbstverständlich können Sie Ihr Abonnement jederzeit wieder kündigen.