Decke abhängen: Tipps und Tricks für Handwerker

Es gibt mehr als genug Gründe, die dafür sprechen, eine Decke abzuhängen. Nicht nur Bewohner von Altbauwohnungen kennen den ersten: die Heizkosten. Neben diesem wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Grund gibt es weitere: Eine abgehängte Decke bietet beispielsweise Platz für allerlei dekorative Verschönerungen und kann daneben auch schallisolierend wirken. Wer möchte da noch länger warten? Sie nicht? Dann sollten Sie in jedem Fall weiterlesen.

Verschiedene Optionen beim Decke abhängen

Wer eine Decke abhängen möchte, muss sich zunächst für die Art und damit auch das Material der Deckenverkleidung entscheiden. Dabei kommt es darauf an, aus welchem Grund, oder vielleicht auch welchen Gründen Sie die Decken in Ihrem Zuhause abhängen möchten. Und natürlich vor allem auch wie viel handwerkliches Geschick Sie besitzen und wie schnell die neue Decke fertig sein soll. Grundsätzlich haben Sie dabei die Wahl zwischen folgenden Optionen:

  • Spanndecken
  • Holzpaneele
  • Gipskartonplatten (Rigips Platten)

Spielen in Ihrem Zuhause lediglich optische Gründe eine Rolle dafür, weshalb Sie die Decken abhängen und neu verkleiden möchten, dann sind Holzpaneelen oder auch Gipskartonplatten das Mittel der Wahl. Bei beiden Deckensystemen lassen sich ganz einfach LEDs oder andere Arten von Beleuchtung integrieren und gestalten. Auch die Isolierung gegen zu großen Wärmeverlust ist mit einer Deckenabhängung mit Holzpaneelen oder Rigips ohne weiteres möglich.

Eine Spanndecke dagegen hat den Vorteil, dass sich mit ihr auch ein guter Lärmschutz problemlos umsetzen lässt – und das meist innerhalb kürzester Zeit.

Die Vorteile einer Spanndecke

Gerade wenn es schnell gehen soll, ist eine Spanndecke eine gute Option. Aber nicht nur in puncto Schnelligkeit kann die Spanndecke überzeugen, auch die Kosten sind bei dieser Methode überschaubar. Daneben sind Spanndecken

  • schallisolierend und schallabsorbierend,
  • flexibel und trotzdem reißfest,
  • wärmedämmend und
  • für Allergiker geeignet.

Eine ganz Reihe von Vorteilen, die den ein oder anderen Hausbesitzer vielleicht schon überzeugt haben.

Möchten Sie es selbst einmal probieren?

Mit ein wenig handwerklichem Geschick können Sie sich das sicherlich zutrauen, denn eine Decke mit einer Spanndecke zu dämmen ist gar nicht so schwierig.

Decke mit einer Spanndecke abhängen: Planung/erste Schritte

1. Matt oder glänzend

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, Ihre Zimmerdecke selbst mit einer Spanndecke abzuhängen, müssen Sie sich zunächst für die Optik entscheiden: Soll die Spanndecke matt oder glänzend sein? Die Größe des Raumes, der mit einer Spanndecke abgehängt werden soll, kann Ihnen bei der Entscheidung helfen: Kleinere Räume profitieren von einer glänzenden Oberfläche der Spanndecke. Dadurch werden die Lichtstrahlen reflektiert und der Raum optisch vergrößert. Gerade Räume mit relativ niedrigen Decken sind für diese Art der Spanndecke wie gemacht. Allerdings sollte die glänzende Spanndecke auch zu dem restlichen Interieur der Wohnung und vor allem des Zimmers passen. Vorsichtig sein sollten Sie, wenn sie eine solche Spanndecke in einem eher traditionell eingerichteten Raum anbringen wollen. Denn das harmoniert nicht immer.

Bei einer klassischen Einrichtung mit überwiegend dunklem Holz macht sich dagegen eine matte Spanndecke ganz hervorragend. Übrigens sind meist auch die Kosten für eine matte Spanndecke niedriger als für eine glänzende. In diesem Fall ist eine matte Spanndecke also die sichere Alternative.

Wenn Sie gerade dabei sind, sich für ein bestimmtes Material zu entscheiden, sollten Sie auch gleich eine Farbe aussuchen. Die meisten Spanndecken, egal ob glänzend oder matt, gibt es schließlich in unterschiedlichen Farben und Nuancen. So finden Sie sicherlich den passenden Farbton auch für Ihr Zuhause. 

2. Mit oder ohne Beleuchtung

Auch die Frage, ob die Spanndecken eine Beleuchtung haben sollen oder nicht, müssen Sie vorab beantworten. Im Nachhinein lässt sich nur noch mit viel Aufwand eine Beleuchtung integrieren. Einbaustrahler lassen sich vorab allerdings ganz einfach und meist auch kostengünstig in die Spanndecke einbauen.

3. Mit oder ohne Schallschutz

 Der nächste Punkt, der bedacht werden will, bevor Sie die Decke abhängen, betrifft den Schallschutz. Eine Spanndecke eignet sich sehr gut dafür, eine zusätzliche Schallisolierung zu verdecken. Die Schicht, die später den Schall schlucken soll, wird einfach zwischen die ursprüngliche Decke und die Spanndecke eingezogen. So entsteht eine Akustikdecke, die nicht nur gut aussieht, sondern auch Lärm effektiv verringern kann. 

Tipp:

Sparen Sie nicht am falschen Ende und fragen Sie im Zweifelsfall immer einen Handwerker um Rat. Eine falsch montierte oder gar beim Einbau beschädigte Spanndecke ist meist teurer als die Hilfe eines professionellen Handwerkers. 

Spanndecke anbringen: So wird es gemacht

Wenn Sie eine Spanndecke selbst montieren wollen, sollten Sie handwerklich recht geschickt sein. Geht bei der Montage nämlich etwas schief, ist meist die gesamte Spanndecke beschädigt. Und das kann ins Geld gehen, denn die Spanndecke an sich macht einen großen Teil des Gesamtpreises aus.

1. Schritt – Leisten montieren

Die Spanndecke muss von einer Vorrichtung an der Decke gehalten werden. Das machen im Normalfall sogenannte Profilleisten. In welchem Abstand zur eigentlichen Decke Sie diese Leisten anbringen, bleibt Ihnen überlassen. Meist entscheidet man sich jedoch für einen Zwischenraum von mindestens zehn Zentimetern, damit sich dort genügend Luft sammeln kann, die einen Hohlraum bildet.

2. Schritt – Lampen und Sprinkler abmontieren

Befinden sich an der alten Decke Lampen, Sprinkler oder sonstige Gegenstände, die von der neuen Spanndecke verdeckt werden, müssen diese im Voraus abmontiert werden.

3. Schritt – Ecken einhängen

Die Ecken der Spanndecke können nun ganz vorsichtig in die Klammern eingehängt werden. Bevor die restliche Spanndecke montiert werden kann, muss sie jedoch gleichmäßig erwärmt werden.

4. Schritt – Spanndecke vorwärmen

Bevor die komplette Spanndecke angebracht werden kann, muss sie zunächst auf „Betriebstemperatur“ erwärmt werden. Bitte beachten Sie dabei, dass Sie die Spanndecken niemals direkt erhitzen, denn das könnte die Decke irreparabel beschädigen. In der Regel benutzt man ein Heizgerät, um den Raum und damit die darin befindliche Spanndecke zu erwärmen. Die Raumluft hat dabei idealerweise eine Temperatur von 40 bis 50 Grad Celsius. Achten Sie darauf, dass das Heizgerät nie direkt auf die Spanndecke gerichtet ist, denn auch das könnte die Decke beschädigen. 

5. Schritt – Spanndecke einhängen 

Ist die Spanndecke erwärmt, können nun auch die Seiten montiert werden. Dazu werden sie einfach in die vorher angebrachten Leisten geschoben.

 

6. Schritt – Decke zurechtschneiden 

Sitzt die Spanndecke fest in der Halterung, können nun überstehende Reste mit einem herkömmlichen Teppichmesser abgeschnitten werden.

7. Schritt – Spanndecken-Beleuchtung 

Die zuvor demontierte Beleuchtung wird im letzten Schritt in die Spanndecke integriert. Dazu wird ebenfalls mit dem Teppichmesser ein Kreuzschlitz in die Decke geschnitten und die Beleuchtung montiert. 

Decke abhängen mit Holzpaneelen

Eine weitere Option, um eine Decke abzuhängen ist die Montage von Holzpaneelen. Bei dieser Art der Deckenverkleidung haben Handwerker die Wahl zwischen ganz verschiedenen Fabrikaten und Modellen:

  • Spanplatten
  • Mitteldichte Faserplatten (MDF)
  • Echtholz
  • unbehandelte Holzpaneele

Diese Arten unterscheiden sich im Preis und in einigen Eigenschaften voneinander. Spanplatten sind die günstigste Möglichkeit, wenn man seine Decke mit Holzpaneelen abhängen will, Echtholz die teuerste. Mitteldichte Faserplatten sind auch recht günstig, können aber dank ihrer besonderen Oberfläche gestrichen und auch in feuchten Räumen, wie beispielsweise dem Badezimmer, eingesetzt werden. Dabei muss man natürlich auf eine ausreichende Belüftung der Zwischenräume achten, damit sich dort kein Schimmel bildet. 

Holzpaneele anbringen: So wird’s gemacht

Bevor Sie die Holzpaneele an die Decke anbringen, sollten diese mindestens 48 Stunden in dem betreffenden Raum gelagert werden. So kann sich das Material an die Raumtemperatur anpassen. Übrigens: Beim Kauf von Holzpaneelen sollten Sie immer relativ großzügig planen. Denn egal wie geschickt Sie die Holzpaneel-Decke abhängen, es wird immer etwas Verschnitt geben. Planen Sie dafür ungefähr zehn bis 15 Prozent Überhang ein.  

1. Schritt – Achten Sie auf die Richtung

Die meisten Holzpaneele haben eine rechteckige Form. Daher wirkt sich die Richtung, in der sie angebracht werden, optisch auf die Größe des Raumes aus. Werden Holzpaneele quer verlegt, verkleinern sie optisch den Raum, in Längsrichtung können sie dagegen den Raum größer wirken lassen. 

2. Schritt – Die Unterkonstruktion 

Die Unterkonstruktion bei einer Decke aus Holz wird als Unterlattung bezeichnet. Entweder wird die Unterlattung direkt auf der Decke befestigt oder mit Abhängern an die Decke angebracht. Abhänger sind gerade bei unebenen Decken eine echte Erleichterung, da Unebenheiten mit dieser Unterkonstruktion schnell und einfach ausgeglichen werden können. Die direkte Montage hat dagegen den Vorteil, dass zwischen der eigentlichen Decke und der Holzpaneele kein allzu großer Zwischenraum entsteht und diese Methode damit relativ platzsparend ist. Aber auch bei der direkten Montage können Sie eine Zwischenschicht einziehen, die zur Dämmung dienen kann. Das funktioniert mit einer Konterlattung. 

3. Schritt – Lattung anbringen 

Je nach Länge und vor allem auch Gewicht der Paneele, die angebracht werden sollen, werden die Lattenabstände der Unterlattung gewählt. Empfohlen wird dabei eine maximale Länge von einem Meter Abstand. Sind die Latten jedoch sehr schwer, sollten Sie eher mit 50-60 cm Abstand arbeiten. 

4. Schritt – Unterlattung anbringen

Entscheiden Sie sich dafür, die Decke mit einer Unterlattung abzuhängen, müssen Sie zunächst Abhänger anbringen. Ideal sind Abhänger, die sich flexibel verschieben lassen, wie die Nonius-Abhänger. Die Abstände der Abhänger orientieren sich wiederum an der Länge und dem Gewicht der Holzpaneele, die angebracht werden sollen. 

5. Schritt – Paneele anbringen 

Im nächsten Schritt können nun die Paneele auf die Unterkonstruktion montiert werden. Dabei dürfen Sie diese nicht direkt auf die Unterkonstruktion dübeln, sondern mit einer Profilbrettkralle befestigen. Die erste Paneele in der Reihe wird dabei immer mit einer sogenannten Anfangskralle an der Unterkonstruktion montiert. Achten Sie bei der Montage auf ausreichenden Abstand zwischen Paneele und Wand. Je nach Material der Paneele kann sie sich nämlich noch gewaltig ausdehnen. Daher sollten Sie ungefähr zehn bis 20 Zentimeter Zwischenraum frei lassen. 

 

 

Tipp:

Wenn Sie die Holzpaneele allein anbringen möchten, sollten Sie sich eine Profilbrettzange anschaffen. Richtig eingesetzt hilft Ihnen diese fast so gut wie eine dritte Hand. 

Decke abhängen mit Rigips

Die dritte Möglichkeit, eine Decke abzuhängen sind Gipskartonplatten, besser bekannt unter dem Namen Rigips Platten. Diese Art der Deckenabhängung geht meist ebenfalls recht zügig und ist außerdem vergleichsweise kostengünstig. Einen Quadratmeter Rigips Platte gibt es schon zum Preis von 2,20 Euro.

Auch bei einer Rigips Decke kann zwischen die eigentliche Decke und die Gipsplatten eine zusätzliche Isolierung montiert werden. So schützen auch Rigips Platten vor Wärmeverlust und wirken außerdem als Schallisolierung an der Decke.

1. Schritt – Profil anbringen

Die Platten werden später auf diesem Abhängsystem montiert. Um das System gerade an der Wand anzubringen, sollten Sie mit einer Wasserwaage, oder noch besser, mit einem Linienlaser arbeiten. Verlassen Sie sich nicht auf die Abstände zur Decke, denn die können falsch sein. 

2. Schritt – Dübellöcher und Dichtungsband 

Für die UD-Wandanschlussprofile sollten Sie außerdem Dübellöcher einzeichnen. Orientieren Sie sich dabei an den Abständen, die auf dem Profil angegeben sind. Dann fehlt nur noch Dichtungsband. Kleben Sie das auf der Profilrückseite auf. 

3. Schritt – Abhänger anbringen 

Je nachdem, wie groß der Abstand zur Decke ist, werden entweder Schnellabhänger oder Direktabhänger an der Decke befestigt. An diese Abhänger werden später die Platten angebracht. 

4. Schritt – Tragprofile anbringen 

Auf die Grundprofile werden im nächsten Arbeitsgang die sogenannten CD-Deckenprofile montiert. Achten Sie darauf, dass die Abstände auf die seitlichen UD-Profile passen. Hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt, damit sich alles gut ineinander fügt. 

5. Schritt – Platten anschrauben 

Wenn alles sitzt, können nun die eigentlichen Gipsplatten auf die Unterkonstruktion geschraubt werden. Besonders schön ist es, wenn Sie die Latten vorher so ausgemessen haben, dass sie genau die Hälfte einer Platte lang sind. In diesem Fall lassen sich die Rigips Platten nämlich am einfachsten an der Unterkonstruktion befestigen. 

6. Schritt – Fugen ausgleichen 

Wer eine Decke mit Rigips abhängt, wird wohl oder übel Fugen zwischen den einzelnen Platten haben. Das ist aber nicht weiter schlimm, weil sich die Platten problemlos bearbeiten lassen. Einfach etwas Malerspachtel anrühren, in den Fugen verteilen und mit einer Glättkelle glatt streichen. Schon fertig.

7. Schritt – Die Umrandung 

Auch der Abstand zwischen der neuen abgehängten Decke und der Wand muss verputzt werden. Das macht man mit dauerelastischem Dichtstoff. Eine feste Spachtelmasse sollten Sie dafür nicht verwenden, da der Rigips auf Temperaturveränderungen reagiert und sich ausdehnt bzw. zusammenzieht.

8. Schritt – Die Verschönerung 

Wenn die abgehängte Decke nun an Ort und Stelle ist, können Sie sie ganz nach Ihren individuellen Vorstellungen tapezieren oder streichen. Achten Sie darauf, dass die verwendeten Materialien für Gipsplatten geeignet sind. 

 

 

Tipp:

Wenn Sie die Rigips-Platten alleine anbringen, besorgen Sie sich eine Teleskopstütze. Damit können Sie die Platten am hinteren Ende fixieren, während Sie sie vorne montieren. 

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