IG BAU fordert schnelle Tarifverhandlungen für Gebäudereiniger*innen

Branchenmindestlohn bald auf gleichem Niveau wie die gesetzliche Lohnuntergrenze / Abwanderung droht

Ulrike Laux (© IG BAU, Alexander Paul Englert)

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fordert den Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks zu vorgezogenen Tarifverhandlungen auf. Ziel ist, den alten Abstand zwischen dem Branchen- und dem gesetzlichen Mindestlohn wiederherzustellen. Nach dem derzeit gültigen Tarifvertrag liegt der Branchenmindestlohn in der Gebäudereinigung bei 11,55 Euro, Anfang 2023 würde er auf 12 Euro steigen. Der gesetzliche Mindestlohn liegt derzeit bei 9,82 Euro und steigt am 1. Juli auf 10,45 Euro und am 1. Oktober auf 12 Euro. Dann gilt dieser gesetzliche Mindestlohn auch für die Gebäudereiniger*innen. „Dass es immer einen deutlichen Lohnabstand gab, hat gute Gründe. Die Gebäudereiniger*innen sorgen für saubere Büros, Werkshallen, Kliniken, Schulen und dafür, dass sich andere sicher und wohl fühlen. Für diese wichtige aber auch körperlich schwere Arbeit verdienen sie mehr als Mindestlohn. In der Pandemie wurden sie systemrelevant genannt und beklatscht. Das reicht nicht, der Lohnabstand ist die Anerkennung für die geleistete Arbeit“, sagte IG BAU Bundesvorstandmitglied Ulrike Laux auf der jüngsten Bundesfachgruppensitzung, auf der der Appell beschlossen wurde.

„Wenn die Arbeitgeber in der Branche nicht mitziehen, werden Beschäftigte die Branche verlassen“, prophezeit Laux. Dabei suchten die Firmen schon jetzt händeringend Arbeitskräfte. Die IG BAU geht davon aus, dass sich die Situation verschärfen wird, wenn der gesetzliche Mindestlohn genauso hoch ist wie der Branchenmindestlohn. „Wenn die Firmen nicht wollen, dass die Arbeitskräfte sich woanders einen leichteren Job suchen, sollten sie mit uns höhere Löhne vereinbaren.“

Die IG BAU wird jetzt bundesweite Aktionen unter dem Motto „Sauberkeit hat ihren Preis – Reiniger*innen schwitzen nicht für Mindestlohn“ starten. Von den 700.000 Beschäftigten in der Branche bekommen aktuell zirka 500.000 den Mindestlohn.

 

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