Ist ein Auftraggeber unzufrieden mit der erbrachten Leistung, muss er dem Handwerker die Chance zur Nachbesserung geben. Was er nicht kann, ist diese Mängelbeseitigung einem Dritten zu übertragen und die dadurch entstehenden Kosten an den ursprünglichen Handwerker weiterzureichen. Dieser muss nämlich die Chance zur Mitwirkung bzw. zur Nacherfüllung haben, was unterschiedlich realisiert werden kann. Der Handwerker kann das Werk neu herstellen oder am vorhandenen den Mangel beheben. Die Entscheidung darüber bleibt allein bei ihm.

Und: Wenn er die Neuherstellung wählt, kann er sogar vom Auftraggeber die Rückgewähr des mangelhaften Werkes verlangen. Allerdings kann der Auftragnehmer die Nacherfüllung auch verweigern, nämlich wenn das unverhältnismäßige Kosten verursachen würde. Generell hat die Kosten der Nacherfüllung für Transport, Arbeit und Material jedoch der Handwerker zu tragen.

Allerdings kann eine Nacherfüllung auch ausgeschlossen werden, zunächst dann, wenn sie bereits einmal fehlgeschlagen ist und der Mangel fortbesteht. Dies gilt auch dann, wenn eine vom Auftraggeber gesetzte, angemessene Frist erfolglos verstrichen ist. In manchen Fällen kann auch die vereinbarte Vergütung vom Auftraggeber gemindert oder bei erheblichen Mängeln sogar vom Vertrag zurückgetreten werden. Unter Umständen kann der Auftraggeber auch Schadensersatz verlangen. Wann genau solche Fälle eintreten, ist jedoch von Fall zu Fall unterschiedlich.